7 Grundsätze für ergonomische Software am Computerarbeitsplatz

Wenn Sie am Computer arbeiten, so ist es notwendig, dass Ihre Dialoge mit der Software nutzergerecht gestaltet sind. Sind sie es nicht, so kann Ihre Konzentrationsfähigkeit darunter leiden, Ihre Fehlerhäufigkeit steigt und es können sogar psychische Belastungen auftreten. Welche Grundsätze für nutzergerechte Dialoge mit Ihrem Computer gelten, erfahren Sie hier.

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, möglichst einfach mit seinem Computer am Arbeitsplatz, zuhause oder unterwegs kommunizieren zu können. Denken Sie zum Beispiel an Ihr Smartphone. Je einfacher die Bedienung Ihres Smartphones ist, desto begeisterter verwenden Sie es. Das gilt auch für Ihr Notebook, Tablet-PC oder Ihrem Computer am Arbeitsplatz.

Wir alle verlangen vom Computer und seiner Software, dass er menschlich denkt und intuitiv und einfach zu bedienen ist. Die Grundsätze für ergonomische Software am Computerarbeitsplatz klingen auf den ersten Blick etwas kompliziert, sind sie aber nicht. Dazu gibt es bereits eine internationale Norm, die DIN EN ISO 9241-110. Sie führt sieben Grundsätze auf, wie so eine nutzergerechte Dialoggestaltung mit einem Computer aussehen muss.

Der Zweck dieser Grundsätze ist es, für Ihren Computer geeignete Software auszuwählen oder zu gestalten. Dies gilt sowohl für Sie als Anwender als auch für den Programmierer.

Grundsatz 1: Aufgabenangemessenheit

Der Dialog mit dem Computer ist erst dann angemessen, wenn er den Benutzer unterstützt, seine Arbeitsaufgabe effektiv und effizient zu erledigen. Besonders dabei zu beachten ist, dass die Eingabefelder übersichtlich sind und mit sinnvollen Standardwerten belegt sind. Sinnvoll bedeutet, dass diese für die Arbeitsaufgabe auch tatsächlich benötigt werden.

Grundsatz 2: Selbstbeschreibungsfähigkeit

Der Dialog mit dem Computer muss unmittelbar verständlich sein oder dem Benutzer automatisch unmittelbar erklärt werden. Es kann auch ein Online-Hilfesystem bei Bedarf jeden Arbeitsschritt erläutern.

Grundsatz 3: Steuerbarkeit

Der Benutzer soll in der Lage sein, den Dialogablauf zu starten und seine Richtung und Geschwindigkeit zu beeinflussen. Kann er das nicht, wird beim Anwender Stress erzeugt und es kann zu gesundheitlichen oder psychischen Beeinträchtigungen kommen.

Grundsatz 4: Erwartungskonformität

Das bedeutet in der Praxis, dass alle Dialoge nach einem einheitlichen Schema aufgebaut sein sollen und sich dem gegenüber Anwender möglichst einheitlich verhalten müssen. Die Antwortzeiten des Systems auf die Eingaben müssen auch gleichmäßig sein.

Grundsatz 5: Fehlertoleranz

Wenn Ihr Dialog mit dem Computer fehlertolerant ist, so ist es möglich, das beabsichtigte Arbeitsergebnis trotz auftretender Fehler bei den Eingaben mit keinem oder minimalen Korrekturaufwand des Benutzers zu erreichen.

Grundsatz 6: Individualisierbarkeit

Hier kann das Dialogsystem am Computer vom Benutzer individuell angepasst werden. Denken Sie zum Beispiel an die Schriftgröße, den Kontrast, die Helligkeit am Bildschirm, Kommandos mit der Maus oder Eingabefelder bei der Menüsteuerung, etc.

Grundsatz 7: Lernförderlichkeit

Wenn die Software den Benutzer beim Erlernen des Dialogsystems unterstützt, so ist sie lernförderlich. Als Beispiel sei hier angeführt, wenn die Tasten oder Aktionssymbole selbsterklärend sind. Auch wenn die Tasten mit ähnlichen Funktionen räumlich nahe beieinander angeordnet sind oder im gleichen Zusammenhang benutzt werden können. Auch eine logische Struktur in der Bedienung unterstützt den Arbeitsablauf.

Zusammenfassung:

Durch die sieben Grundsätze können Anwendungen am Computerarbeitsplatz vereinfacht und effizienter gestaltet werden. Je einfacher ein Computer zu bedienen ist, desto sicherer, leichter und gesünder ist die Arbeit am Arbeitsplatz.

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