Anforderungen im Personalmanagement: Die HR-Agenda für das neue Jahr

Noch nie gab es in der Bundesrepublik Deutschland so viele sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen wie im Jahre 2012. Das wird sich voraussichtlich auch im Jahre 2013 nicht ändern. Aber die Anforderungen an das moderne Personalmanagement wachsen: physische und psychische Arbeitsfähigkeit, Kompetenzaktivierung und lebensorientierte Karriereplanung sind zentrale Stichworte.

Über 41 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind eine Herausforderung an die deutsche Wirtschaft, aber auch an jeden Groß-, Mittel- und Kleinbetrieb.

Dabei unterscheiden sich die generellen Anforderungen nur wenig, es muss "ein Haus der Arbeitsfähigkeit" gebaut werden, die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen durch gute didaktische Modelle erhalten und gesteigert werden und interessante Karriereplanungen für Jung und Alt, für Frau und Mann angeboten werden, um die Attraktivität des Betriebes und der Arbeitsplätze zu gewährleisten.

Trend: Die Erhaltung der psychischen und physischen Arbeitsfähigkeit

Schleichend hat sich in den letzten Jahren eine Veränderung der Krankschreibungen gezeigt: Über 10% der Fehlzeiten erfolgen aufgrund psychischer Erkrankungen und vier von 10 Rehabilitationsfällen haben denselben Grund.

Deshalb ist es wichtig, betriebliche Gesundheitsförderung zu betreiben und ein Haus der Arbeitsfähigkeit (Employability) mit folgenden Grundfesten zu bauen:

  • Erhöhung von individueller und funktionaler Kapazität der Gesundheit der Mitarbeiter.
  • Menschengerechte alters- und alternsgerechte Arbeitsorganisation.
  • Kompetente Führungsorganisation, Personalentwicklung, Führungsverantwortung und Arbeitskultur. 
  • Erwerb professioneller Handlungskultur (Qualifikationen).

Trend 2: Personalentwicklung und Kompetenzaktivierung

Qualifikationen erwerben sich nicht von selbst, auch wenn moderne Online-Lernmedien das autodidaktische Lernen erleichtern. Gerade erfahrene Mitarbeiter stellen in der klassischen Personalentwicklung kein leeres Blatt dar, sie verfügen über Qualifikationen, die es auszubauen gilt. Ich habe dafür den Begriff Kompetenzaktivierung vorgeschlagen.

Dafür werden gute didaktische Konzepte benötigt, soll das Erfahrungswissen der Mitarbeiter genutzt werden und individuelle Ankerpunkte in den Lernprozessen gesetzt werden.

Trend 3: Neue lebensorientierte Berufs- und  Karriereplanung

Die Berufs- und Betriebszyklen verkürzen sich. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass jeder Beschäftigte zwei unterschiedliche Berufe in seinem Erwerbsleben erlernen wird und dass sich die Betriebsdauer auf unter 9,5 Jahre verkürzen wird. Umso wichtiger ist es für den Betrieb, die Employer-Attraktivität zu stärken. Dazu gehören auch lebensorientierte Modelle, die den Work-life-Prozess unterstützen.