Zeitmanagement: Wie wäre es mit einer Stunde mehr Zeit pro Tag?

Sie nicken? Das wäre auch etwas für Sie? Na klar, denn oft könnte der Tag 25, wenn nicht gar 48 Stunden haben. Doch es liegt in der Regel nicht daran, dass Sie zu wenig Zeit haben, sondern häufig zu viel erledigen wollen und sich mit dem Falschen beschäftigen. Wie Sie trotzdem zu einer Stunde mehr Zeit pro Tag gelangen können, zeige ich Ihnen in den heutigen Tipps.

Zelebrieren Sie das Unperfekte

Wenn Sie jede Arbeit bis ins letzte Detail perfekt erledigen wollen, schaffen Sie sich nicht nur einen der größten Zeitfresser, sondern bremsen auch Ihren Erfolg, weil Sie Ihre Gelassenheit und Ihr Selbstvertrauen verlieren und den Stress geradezu herausfordern.

Wenn nichts Ihren Schreibtisch verlässt, was nicht noch mal gründlich geprüft, marginal verbessert oder noch mal leicht nachgearbeitet wurde, dann stellen Sie sich gedanklich um: Beweisen Sie Selbstdisziplin und zeigen Sie sich selbst, dass Sie Ihren Perfektionismus auch in die Schranken weisen können.

Setzen Sie sich realistische Qualitätsstandards und begnügen Sie sich damit, etwas gut gemacht zu haben. Warum? Sie erledigen Ihre Aufgaben schneller, haben mehr Zeit zur Verfügung (die Sie woanders besser investieren können) und werden zufriedener. Machen Sie sich außerdem klar: Ab einem bestimmten Punkt stehen weder Kosten noch Zeitaufwand in einem vernünftigen Verhältnis zum (vermeintlich perfekten) Ergebnis.

Sorgen Sie für eine kommunikationsfreie Zeit

Das kann eine Stunde vor dem eigentlichen Beginn Ihrer Tätigkeit sein, dann, wenn Sie mit Ihrer Arbeit anfangen oder am späten Nachmittag. Fangen Sie früher an (sofern möglich), schaffen Sie richtig was weg, weil Sie Ruhe zum Arbeiten haben und äußere Ablenkungen nicht auftreten. Ihre Produktivität steigt also erheblich und Sie haben viele kreative Einfälle. In dieser Zeit eine Strategie zu erarbeiten kostet Sie vielleicht eine halbe Stunde, zu anderen Zeiten wären es aber zwei oder drei.

Fangen Sie zu Ihrer normalen Arbeitszeit an, schwimmen Sie mal gegen den Strom. Was machen die meisten Menschen, wenn sie morgens in Büro kommen? Sie stürzen sich zuerst auf Routinearbeiten – Post sortieren, Mails abrufen und ähnliches. Erst danach treten Sie mit anderen Menschen in Kontakt. Wenn Sie also Arbeiten, für die Sie Konzentration brauchen, gleich früh am Morgen erledigen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie wenig gestört werden.

Planung spart Zeit

Wenn Sie bei größeren Projekten handeln, ohne vorher zu überlegen, was Sie erreichen wollen und wie Sie am besten vorgehen, bringt Sie das Ihrem Ziel entweder keinen Schritt näher oder nur unter einem unverhältnismäßig hohem Aufwand. Die Folge: Ihre Motivation sinkt (oder kommt gar nicht erst auf), Sie lassen sich viel leichter ablenken und geben letztlich auf. Studien zeigen, dass sich Ziele schneller und zuverlässiger erreichen lassen, wenn Sie die einzelnen Handlungsschritte möglichst konkret planen und sich anschließend in Gedanken vorstellen.

Nutzen Sie diese Technik auch bei größeren Aufgaben, die Sie tagsüber zu erledigen haben. Allein schon die Vorstellung, wen Sie beispielsweise wann bezüglich einer Zuarbeit befragen oder kontaktieren müssen, schafft Klarheit über das Vorgehen und spart Zeit. Den Plan aufzustellen kostet Sie vielleicht fünf Minuten, die Einsparung bringt Ihnen erheblich mehr.

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