Überprüfen Sie Ihr Verhältnis zur Zeit

Im Büroalltag – und nicht nur dort – nimmt der Arbeitsdruck enorm zu. Vieles soll noch schneller in weniger Zeit geschafft werden. Logisch, dass Stress vorprogrammiert ist. Was aber, wenn Sie diese zunehmende Hetze nicht mehr mitmachen wollen? Die Zeit anhalten können Sie natürlich nicht, aber Sie können das Tempo mitbestimmen und Ihr Verhältnis zur Zeit ändern. Wie, das verrate ich Ihnen jetzt.

Wie ist das bei Ihnen, schieben Sie den schwarzen (Zeit-)Peter gerne anderen oder den „Umständen“ zu? Oder stehen Sie zu Ihren Entscheidungen und übernehmen für Ihr Handeln die Verantwortung? Denn egal wie Sie es drehen oder wenden, letztendlich liegt es immer an Ihnen, was und wie Sie etwas tun. Und das gilt auch für sie Verwendung Ihrer Zeit.

Es liegt ganz allein bei Ihnen

Es ist zwar leicht, auf andere mit dem Finger zu zeigen, aber in Wirklichkeit gibt es immer nur eine einzige Person, die den Maßstab für den Umgang mit der Zeit bestimmt: Sie selbst! Sie lassen Störungen und Unterbrechungen zu, Sie stöbern im Internet, Sie lesen jede Mail, sobald die Anzeige  blinkt oder der Signalton erklingt. Deshalb mein Tipp: Sie haben es – bis auf einige Ausnahmen – in der Hand, Ihre Zukunft selbst zu gestalten. Also tun Sie es auch. Entscheiden Sie selbst, wofür Sie Ihre Zeit einsetzen wollen und wofür nicht. Damit schenken Sie Ihrer Zeit die Aufmerksamkeit, die sie verdient.

Runter mit dem Tempo

Beugen Sie sich nicht dem Geschwindigkeitswahn, dem Sie zunehmend ausgesetzt sind, sondern halten Sie dagegen. Und zwar mit der Erfahrung, dass es auch anders geht. Hirnforscher haben herausgefunden, dass Sie nur dann neue Gewohnheiten aufbauen können, wenn Sie neue und damit andere und bessere Erfahrungen machen als bisher. Das heißt für Sie: Testen Sie doch einfach mal eine langsamere Gangart und achten Sie darauf, was passiert. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Sie erheblich weniger Fehler machen als sonst, dass Sie weniger hektisch und dafür gelassener sind oder dass Sie viel entspannter den Tag angehen.

Und deshalb die Frage: Sollte Ihnen das nicht einen Versuch wert sein? Denn wenn Sie lernen, Ihr eigenes Tempo zu finden und zu berücksichtigen, statt sich immer nur nach anderen zu richten, werden Sie produktiver, haben weniger Stress und schauen entspannt in die Zukunft.

Achten Sie auf Ihre Zeitwahrnehmung

Zeitwahrnehmung heißt, dass Sie die zeitliche Abfolge von Ereignissen und deren Dauer erkennen sowie eine Zeitperspektive aufbauen (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Bezug setzen). Wenn Sie also in Ihrem Alltag die Zeit als eine Abfolge von Ereignissen erleben, dann wird bei steigender Aufgabenbelastung das Verstreichen der Zeit schnell als Hetze empfunden.

Hier hilft ein kleiner Trick: Stärken Sie Ihre Gegenwartsorientierung. Das bedeutet, dass Sie nicht schon beim Frühstück Ihren Terminplaner bearbeiten und darüber nachdenken, wen Sie noch im Laufe des Tages unbedingt anrufen müssen. Oder dass Sie nicht schon während des Autofahrens die Beratung am Nachmittag im Geiste durchgehen („Habe ich alles berücksichtigt und alle eingeladen?“).

Anders gesagt: Ihre Gedanken sind nicht im Hier und Jetzt, sondern eilen der Zeit immer schon weit voraus. Doch das Leben findet Im Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft statt. Sobald Sie Ihre Konzentration auf die jeweils anstehende Aufgabe verlagern werden Sie feststellen, dass Sie dann zunehmend schneller Ihre Aufgaben erfüllen und gelassener durch den Tag gehen können. Probieren Sie es aus.

Viel Erfolg beim Umsetzen!

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