Wie Sie zu mehr Selbstdisziplin kommen

Wäre es nicht schön, wenn Sie Ihren inneren Schweinehund so dressieren könnten, dass er Ruhe gibt, wenn Sie etwas anderes wollen als Sie sollen? Denn wie oft kommt es vor, dass Sie sich zwingen müssen eine Aufgabe zu erledigen, nach der Ihnen nun wirklich nicht der Sinn steht? Wie Sie es schaffen, aus diesem negativ klingenden Begriff eine erstrebenswerte Tugend zu machen, verrate ich Ihnen jetzt.

Sind Sie wirklich immer so undiszipliniert, wie Sie es von sich vielleicht glauben? Es mag ja des öfteren mit Ihrer Selbstdisziplin hapern, aber doch nicht ständig – oder?

Analysieren Sie Ihre Situation

Beobachten Sie sich daher eine Woche oder auch 14 Tage selbst, wie Sie in welchen Situationen reagieren. Notieren Sie, wann Ihr innerer Schweinehund jubiliert und wann Sie ihn im Griff haben. Natürlich drückt sich jeder gern – auch ich – vor unliebsamen Aufgaben. Schreiben Sie dann auf, was Sie stattdessen gemacht haben und wie Sie sich dabei gefühlt haben. So wissen Sie recht schnell über Ihre Vermeidungsstrategien Bescheid und können gezielt dagegen vorgehen.

Achten Sie auf die Rahmenbedingungen

Dazu zählen sowohl die innere Einstellung als auch die äußeren Gegebenheiten. Zuerst sollten Sie sich in die richtige Stimmung versetzen. Prüfen Sie Ihre Einstellung zu einer vermeintlich unangenehmen Aufgabe. Gebetsmühlenartig zu wiederholen, wie nervig die Sache für Sie ist, bringt Sie keinen Schritt weiter. Nutzen Sie die Methode des Reframing und betrachten Sie Ihre Situation aus einer anderen Perspektive. Dann sieht vieles auf einmal ganz anders aus.

Stürzen Sie sich aber nicht blindlings in die Arbeit, sondern suchen sich den richtigen Zeitpunkt dafür aus. Projekte, die Ihre volle Konzentration erfordern sollten Sie nicht nach dem Mittagessen beginnen, sondern in Ihrer Hochleistungsphase am Morgen oder frühen Vormittag.

Doch nicht nur Ihre Stimmung zählt, sondern auch die äußeren Rahmenbedingungen müssen passen. Den inneren Schweinehund zu bekämpfen ist schon nicht ganz so einfach, wenn dann aber noch Baulärm Ihre Nerven strapaziert oder ständig jemand stört, ist es oft ganz aus. Achten Sie daher auf die äußeren Umstände, bevor Sie eine komplizierte und ungeliebte Aufgabe angehen.

Feuern Sie sich selbst an

Damit das Gefühl entsteht, eine Aufgabe sofort erledigen zu wollen, braucht es kurzfristige Belohnungen. Denken Sie sich etwas aus, was Ihnen Freude macht und was Sie sich gönnen, wenn Sie fertig sind (in Ruhe einen Latte Macchiato trinken, ein Schwätzchen mit einem netten Kollegen oder mit einer Freundin führen). Belohnen Sie sich aber erst, wenn Sie Ihre Aufgabe wirklich erfüllt haben. Sonst nehmen Sie sich selbst Ihre Motivation. Dieser Trick ist zwar ein Klassiker, wirkt aber immer wieder, weil der Mensch eben so tickt.

Und wenn es trotzdem nicht klappt?

Natürlich kann es immer wieder mal passieren, dass Sie trotz aller Bemühungen und einer attraktiven Belohnung nicht kontinuierlich bei der Sache bleiben. Was dann? Finden Sie die Gründe heraus. Fehlen Ihnen möglicherweise bestimmte Kenntnisse oder Fähigkeiten? Haben Sie etwas davon, wenn Sie nicht (rechtzeitig) fertig werden, weil es sich vielleicht von selbst erledigt? Haben Sie Bedenken, dass Sie im positiven Fall mehr von diesen Aufgaben erledigen müssen? Nur wenn Sie wissen, weshalb Sie sich so verhalten, haben Sie auch die Möglichkeit, dieses Verhalten zu ändern.

Viel Erfolg beim Umsetzen!

Ihr Burkhard Krupa
Experte für Zeitmanagement