Wer Nein sagen kann, ist klar im Vorteil! (Teil 2)

Im ersten Teil haben Sie erfahren, was passiert, wenn Sie nicht Nein sagen können. Heute erfahren Sie, wie Sie eine Strategie für bewusstes Nein-Sagen entwickeln.

Lernen Sie Nein-Sagen
Geht es Ihnen auch oft so, dass Sie eigentlich Nein sagen wollen und dann doch nur ein Ja über die Lippen bringen? Warum ist das so? Hier einige mögliche Gründe:

  • Sie möchten anderen (gern) helfen.
  • Sie glauben, unentbehrlich zu sein.
  • Sie möchten niemanden vor den Kopf stoßen.
  • Sie wurden schlichtweg überrumpelt.

Sie verpulvern dadurch Zeit, Kraft und Energie für Aufgaben, die für Ihre eigentlichen Ziele im beruflichen und privaten Bereich nicht wichtig sind. Sie belasten sich unnötig. Deshalb: Trainieren Sie das Nein-Sagen. Aber nicht erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und Sie nicht mehr können.

Probieren Sie das Nein-Sagen aus
Fangen Sie gleich heute damit an. Sagen Sie bewusst mindestens einmal Nein zu einer Sache, zu der Sie unter anderen Umständen Ja sagen würden oder bisher immer Ja gesagt haben – höflich, aber bestimmt. Achten Sie danach auf die Reaktionen in Ihrem Umfeld. Schreiben Sie sich auf, wozu Sie künftig (öfter) Nein sagen werden und notieren Sie sich am besten gleich verschiedene schlagfertige Antworten dazu.

Sie wissen ja: Hinterher weiß man alles besser und hat dann die besten Antworten parat ("Warum ist mir das nicht gleich eingefallen?"). Das braucht Ihnen aber nicht zu passieren, wenn Sie darauf entsprechend vorbereitet sind.

Nein-Sagen üben
Sie wissen in der Regel ganz genau, wann und wo es Sie "erwischt", wo Sie zu einem Ja überredet werden. Entwickeln Sie für sich eine Strategie, wie Sie diese Antwortgewohnheiten ändern und Ihre ablehnende Haltung begründen können, ohne Schuldgefühle zu haben. Beispiel: 

  1. Aufmerksam zuhören und gegebenenfalls Verständnis zeigen.
  2. Klipp und klar Nein sagen.
  3. Begründung liefern: "Eigentlich sehr gerne, aber im Moment brennt bei mir die Luft."
  4. Alternative anbieten: "Freitag könnte ich mich darum kümmern."
  5. Und: Lehnen Sie immer die konkrete Sache ab – nicht die Person.

Beim Nein-Sagen vorher an nachher denken
Denken Sie vor jeder Anfrage oder Bitte daran, was für Sie im Moment Priorität hat und fangen Sie nicht an, sich zu rechtfertigen.

Ach, und noch etwas: Streichen Sie das Wort "vielleicht" aus Ihrem Wortschatz! Vielleicht signalisiert dem Gegenüber immer: Da ist noch etwas zu machen. Ich muss nur hartnäckig genug dranbleiben.

Erfahren Sie im dritten Teil dieser Serie, was Sie tun sollten, wenn ein Nein nicht möglich ist.