Selbstmanagement: Wie Sie dem Stress ein Schnippchen schlagen

Stressreaktionen Ihres Körpers sind wichtig, damit Sie bestimmte Situationen besser bewältigen können. Gefahr besteht immer dann, wenn sich diese zu einem Dauerzustand ausweiten. Spätestens dann, noch besser allerdings vorher weil vorbeugend, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, die das verhindern.

Entwickeln Sie Strategien, um Herr der Lage zu bleiben. Hier habe ich drei Vorschläge für Sie.

1. Weniger ist mehr

Ein häufig gehörter mahnender Hinweis, der es aber in sich hat. Denn wie so oft liegt in den simplen Dingen die Wahrheit. Wenn Sie sich zu viel aufbürden oder sich zu viel aufbürden lassen, dann ist es an der Zeit über Strategien nachzudenken, die genau das verhindern. Stress entsteht nie von außen, sondern ist immer selbst gemacht.

Wenn Sie im Stau stehen und nichts mehr geht, räufeln Sie sich vielleicht innerlich auf, weil Sie einen wichtigen Termin einhalten müssen. Wer ist schuld am Stress? Der Stau oder Sie selbst, weil Sie diese Situation nicht eingeplant haben (Motto: Es wird schon gut gehen)? Wenn Ihr Chef Ihnen mal wieder viel zu viele Aufgaben aufbürdet und Sie diese widerspruchslos annehmen, wer ist dann schuld an Ihrem Stress? Ihr Chef oder Sie, weil Sie mit ihm nicht Klartext geredet haben über das, was zu schaffen ist und was nicht?

Der Ausweg kann nur darin bestehen, dass Sie sich zur Selbstdisziplin zwingen und Ihre Ansprüche reduzieren bzw. anderen rechtzeitig genug Grenzen setzen. Wenn Sie das in Ihre tägliche Arbeit integrieren, werden Sie mit mehr Zeit, weniger Stress und besseren Ergebnissen belohnt.

2. Nehmen Sie Stressphasen geistig vorweg

Allein über eine zukünftige Situation genauer nachzudenken und sie im Geiste vorweg zu nehmen, kann schon erheblich zur Stressreduzierung beitragen. Sie können also bereits vorab entscheiden, was Sie an sich heranlassen und was Sie vornherein abblocken möchten. Auf diese Weise können Sie Ihr Verhalten später entsprechend steuern. Ich gehe davon aus, dass Stressphasen bei Ihnen kein ständiger Begleiter sind. Dann können Sie eine solche Situation als das sehen, was sie wirklich ist, nämlich vorübergehend. Überlegen Sie dann, wie Sie vorgehen wollen.

Entwickeln Sie einen Plan, auf was Sie besonders achten müssen, was liegen bleiben kann und welche Zwischenergebnisse Sie erreichen wollen. Welche Fristen müssen eingehalten werden und auf was können Sie getrost verzichten? Teilen Sie das – falls notwendig – auch Ihren Kollegen oder Ihrer Familie mit. Denn nur wenn diese wissen, wie es um sie steht, können sie Rücksicht nehmen, Sie gegebenenfalls unterstützen oder Ihnen den Rücken frei halten.

3. Suchen Sie sich Hilfe

Schön wär’s ja, wenn Sie alles, was Sie sich vorgenommen haben, auch erledigen könnten. Nur leider klappt das häufig nicht, weil diverse Dinge dazwischen kommen. Und dann ist es gut, wenn Sie Ihren Körper nicht über Gebühr beanspruchen, denn sonst wird er irgendwann „zurückschlagen“. Denken Sie lieber darüber nach, wie Sie sinnvollerweise Aufgaben delegieren können, auch wenn Sie alles lieber selbst machen wollen. Trauen Sie Ihren Kollegen zu, dass die das genauso gut können wie Sie. Gehen Sie dazu wie folgt vor:

  • Was möchten Sie delegieren?
  • Wer eignet sich dafür am besten?
  • Kann derjenige frei entscheiden, wie er es erledigen möchte? Falls nein, welche Vorgaben Ihrerseits gibt es?
  • Bis wann soll es erledigt sein?

Sind alle Fragen beantwortet, ergeben sich daraus zwei Vorteile: Einerseits gewinnen Sie dringend benötigte Zeit für sich, andererseits greifen Sie auf die Talente anderer zurück und die können zeigen, was in ihnen steckt. Das Wichtigste bleibt aber: Achten Sie immer darauf, dass Sie in der Hektik des Tages Ihre wertvolle Zeit nicht mit Nebensächlichkeiten verschwenden. Denn sobald Zeitdruck entsteht, drängt sich allzu gern das Dringende vor das Wichtige.

Viel Erfolg beim Umsetzen!

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