Die Geheimsprache für Pünktlichkeit

Bei offiziellen Einladungen werden manchmal Kürzel verwendet, die Verwirrung stiften, beispielsweise s.t. und c.t. Beide Abkürzungen kommen aus dem Lateinischen: s.t. - sine tempore - wörtlich übersetzt: ohne Zeit - bedeutet: Absolute Pünktlichkeit ist angesagt.
Beispiel für Pünktlichkeit: Sie lesen auf einer Einladung zu einem Festakt: "Beginn des Festaktes: 11.00 Uhr s.t." Dann möchten die Veranstaltenden, dass Sie um 11.00 Uhr auf Ihrem Platz sitzen und nicht um diese Uhrzeit gerade ankommen. Auf Pünktlichkeit wird großen Wert gelegt.

Etwas anderes drückt die Abkürzung "c.t." – cum tempore – wörtlich übersetzt: mit Zeit – aus. Hier handelt es sich um das viel zitierte "akademische Viertelstündchen", das bei entsprechenden Veranstaltungen mit akkurater Pünktlichkeit eingehalten wird. Beispiel: Zu einer akademischen Feier wird "… um 11.30 Uhr c.t." gebeten. Dann können Sie davon ausgehen, dass die Veranstaltung exakt um 11.45 Uhr beginnt. Auch hier gilt, wie bei "s.t.": es wird auf Pünktlichkeit Wert gelegt. Es wird damit gerechnet, dass Sie zu dieser Uhrzeit bereits Platz genommen haben und bereit für den Beginn sind.

Wann "c.t." mehr Spielraum bei der Pünktlichkeit lässt
Bei Feierlichkeiten wie Jubiläen oder Abschieds-Empfängen werden Gastgebende jeden Gast persönlich begrüßen wollen. Ist der Gästekreis sehr groß, beispielsweise an die 100 Personen oder mehr, gibt das "c.t." mehr Spielraum als eine Viertelstunde. Ein Erscheinen bis zu gut einer halben Stunde nach der angesetzten Zeit, zum Beispiel bei einer Einladung wie "Wir bitten um 19.00 Uhr c.t. zu einem Empfang anlässlich…", gilt immer noch als Pünktlichkeit.