Die Begrüßungsrede ist mehr als nur eine „Pflichtübung“

Vielleicht denken Sie: Wer eine Begrüßungsrede hält, liegt doch auf der Hand. Der Gastgeber empfängt mit einer Begrüßungsrede seine Gäste. Doch so einfach ist das in der Praxis nicht immer. Sollte der Herausgeber oder die Dame des Hauses etwas sagen? Im 21. Jahrhundert ist die Begrüßungsrede keine reine „Männersache“ mehr.
Wer hält eine Begrüßungsrede?
Als Faustregel gilt: Wer es am besten kann und es gerne macht, übernimmt die Begrüßungsrede. Denn wenn Sie diese Aufgabe nur als lästige Pflicht ansehen, müssen Sie schon ein guter Schauspieler sein, um die Gäste von Ihrer Freude zu überzeugen.
Begrüßungsrede: Teilen Sie die Redepflicht
Wenn sowohl die Gastgeberin als auch der Gastgeber gern etwas sagen möchte, spricht nichts dagegen, die Begrüßungsrede gemeinsam zu halten.
Das kann sogar sehr charmant sein. Sprechen Sie sich vorher ab, wer was sagt, und üben Sie Ihre jeweiligen Rollen und Einsätze ein. Dann werden Sie auch als Begrüßungsredner als ein gut eingespieltes Team wahrgenommen werden.
Wie lange sollte eine Begrüßungsrede dauern?
Mehr als zehn Minuten sollten Sie sicher nicht sprechen, um die Geduld Ihrer Gäste nicht über Gebühr zu strapazieren. Schließlich wollen Sie ja sicher nicht als eitler Selbstdarsteller wirken. Und kürzer als drei Minuten sollte Ihre Begrüßungsrede auch nicht sein. Denn wenn Sie das Wort ergreifen, sollten Sie auch schon was zu sagen haben. Ein einfaches „Guten Tag“ ist da nicht genug.
Wie lange Sie genau reden sollten, hängt auch immer von den Inhalten und den Botschaften ab, die Sie mit Ihrer Begrüßungsrede vermitteln wollen. Denken Sie aber dabei auch immer an Ihre Gäste:
  • Sitzen die Gäste gemütlich oder stehen sie?
  • Was könnte sie berühren und interessieren und was eher nicht?
  • Stehen noch weitere Reden auf dem Programm?
Im Zweifelsfall liegt man sicher richtig, wenn man der alten Volksweisheit folgt: „In der Kürze liegt die Würze“.
Warum nicht einmal ganz anders?
Überlegen Sie, ob Sie bei der Begrüßungsrede die bekannten Pfade verlassen und ganz andere Wege gehen. Beispiel für eine außergewöhnliche Begrüßungsrede:
Es trug sich zu auf einem Fest zu einem 50. Geburtstag. Die beiden Söhne des eigentlichen Gastgebers, beide im Teenie-Alter, begrüßten die Gäste und moderierten anschließend ein buntes Programm. Das überraschte Geburtstagskind war sichtlich gerührt und bezeichnete diese gelungene Idee anschließend als das schönste Geschenk. Auch die anderen Gäste waren von den beiden Jungs entzückt.