Was steckt hinter Dresscodes und was ist Smart Casual?

Sie erhalten eine Einladung, an dessen Ende sich die Kleiderordnung befindet. Früher war dies in deutscher Sprache üblich, heute verwendet man die internationale, englische Version. Je nach Anlass werden Sie aufgefordert, sich an eine bestimmte Kleiderordnung zu halten. Das kann unter Umständen sogar mehrmals am Tag wechseln.

Ein gutes Beispiel ist die Kreuzfahrt auf einem Luxusliner –wir alle kennen das vielleicht aus der Serie „Das Traumschiff“-, wo je nach Tageszeit und Anlass oder Aktivität (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, Tanz, usw.) ein anderes Outfit verlangt wird. Lesen Sie hier.

Was ist ein Dresscode?

Dresscodes sind festgeschriebene, und oft auch, nicht festgeschriebenen Regeln, welche die Art der Bekleidung betreffen. Kleidung spielt, wie auch andere Aspekte des menschlichen Aussehens, ein soziale Rolle und es kommen je nach Umständen und Anlass verschiedene Regeln zum Einsatz und es ist mit verschiedenen Erwartungshaltungen zu rechnen.

Im Alltagsleben kennen wir mindestens zwei Dresscodes, den für die Arbeit und den für zuhause. Ein Beispiel für einen Dresscode ist eine Beerdigung. Der Dresscode kann unter Umständen nicht nur mehrmals am Tag wechseln, er ist auch von Land zu Land unterschiedlich. Mittlerweile hat sich jedoch der Dresscode der westlichen Hemisphäre durchgesetzt.

Ein Dresscode beinhaltet immer Regeln oder Signale. Diese werden vom Träger ausgesendet und je nachdem was oder wie es getragen wird, bringt es das Geschlecht und die Persönlichkeit des oder der TrägerIn zum Ausdruck. Kleidung signalisiert wie viel Geld wir zur Verfügung haben, welcher sozialen Klasse wir angehören, welchen Beruf wir ausüben, ob wir ethnische oder religiöse Neigungen haben und worauf wir Wert legen (Komfort, Mode, Tradition, Beziehungsstatus, sexuelle Ausrichtung und/oder Verfügbarkeit, usw.. Auch die Kultur, der man entstammt wird zum Ausdruck gebracht. Zum Beispiel vermittelt das Tragen von teurer Kleidung Reichtum oder die Möglichkeit günstiger an qualitativ hochwertige Kleidung zu kommen.

Ein kleiner Exkurs zu den Hintergründen:

Die Geschichte

Im Europa des Mittelalters wurde der Dresscode zur Unterscheidung von anderen sozialen Schichten benutzt. In Amerika herrschte eine komplexe soziale Struktur, die neben der Oberschicht auch eine Mittelschicht sowie Sklaverei beinhaltete. Dresscodes dienten dazu, seinen sozialen Status zu demonstrieren.

Die Geschlechter

In einigen Kulturen gibt es exklusiv entweder nur weibliche oder nur männliche Kleidung. Ein Rock zum Beispiel ist ausschließlich Frauen vorbehalten oder die Hose ausschließlich Männern.

Der soziale Status

In einigen Gesellschaften ist ein Kleidungsstil einer bestimmten sozialen Schicht vorbehalten. Beispielsweise war es im alten Rom nur den Senatoren erlaubt, Kleidung zu tragen, die einen bestimmten Violettton hatte; im traditionellen Hawaii durften nur die Häuptlinge Federn tragen und in China war es dem Kaiser vorbehalten die Farbe Gelb zu tragen.

Der Beruf

In vielen Berufen werden Uniformen getragen. Zum Beispiel die Polizei- oder Feuerwehruniform. In Großbritannien tragen die Kinder eine Schuluniform und viele Firmen legen Wert auf die so genannte Corporate Identity und stellen ihren Mitarbeitern eine Arbeitsuniform zur Verfügung.

Ethnischer und politischer Dresscode

In vielen Regionen der Erde weisen Trachten, Kleidungsstil oder Ornamente darauf hin, welchem Ort, welche Kaste oder Religion eine Person zugehört. In Schottland zum Beispiel drückt man die Zugehörigkeit zu seinem Clan mit einem bestimmten Webmuster, dem Tartan aus. Eine französische Landsmännin drückte die Zugehörigkeit zu Ihrem Dorf über Ihre Haube aus. Eine Palästinenserin bekundet die Zugehörigkeit zu Ihrem Dorf mit der Stickerei auf Ihrem Kleid aus.

Religiöse Zugehörigkeit

Ein Sikh oder Muslim wird seine religiöse Zugehörigkeit über das Tragen eines Turbans verdeutlichen sowie anderer traditioneller Kleidung. Viele muslimische Frauen tragen Kopftücher oder Schleier sowie andere Kleidungsstücke, die ihren Körper verhüllen. Dies drückt aus eine respektable Frau zu sein, da die intimen Teile ihres Körpers verdeckt werden. Ein Jude drückt seine Zugehörigkeit zum Judentum durch das Tragen einer Jarmulke aus.

Der Beziehungsstatus

Traditionellerweise trägt eine Hindu-Frau Sindoor, ein rotes Puder, zwischen den Brauen, was signalisiert, dass sie verheiratet ist; sind Frauen verwitwet, dann entfällt das Sindoor sowie jeglicher Schmuck und es wird weiße Kleidung getragen. Männer und Frauen der westlichen Welt tragen Eheringe, um zu zeigen, dass sie verheiratet sind. Frauen tragen häufig einen Verlobungsring, um zu demonstrieren, dass sie sich in einer Beziehung befinden.

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