Ältere Arbeitnehmer: Stress trifft ältere Mitarbeiter besonders hart

Die Frage, wie Stress besonders ältere Mitarbeiter am Arbeitsplatz besonders (be-)trifft, stellt sich vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung für Unternehmen und Behörden immer häufiger. Zum einen steigt die Zahl Stress-Erkrankungen, zum anderen steigt das Durchschnittsalter der Belegschaft immer weiter.

Dass Stress ältere Mitarbeiter besonders hart trifft, ist eine umstrittene Hypothese. Sicher jedoch ist, dass Stress alt macht. Das ist die Erkenntnis neurobiologischer Untersuchungen. Die Veränderungen lässt sich im Labor bei Ratten beobachten, die chronischem Stress ausgesetzt sind. Was die Forscher dort bei Stress beobachten ähnelt dem normalen Alterungsprozess.

Mit anderen Worten: Junge Ratten altern unter Stress schneller. Außerdem fanden Forscher, dass je älter Ratten sind, wenn sie gestresst werden, desto schlimmer sind die Schäden, die sie durch den Stress nehmen.

Stress führt zum Verlust von Nervenzellen

Überträgt man die Forschungsergebnisse auf Menschen, so sieht man, dass bei jüngeren und mittelalten Mitarbeitern vor allem das Gedächtnis und kognitive Fähigkeiten durch Stress beeinträchtigt sind, wohingegen es bei älteren Menschen zum Verlust von Nervenzellen kommt – also zu einem schwerwiegenderen Schaden.

Auf den Menschen am Arbeitsplatz übertragen deutet dies darauf hin, dass auch wenn ältere Mitarbeiter im Berufsleben nicht häufiger Stress erleben als jüngere, sie doch stärker körperlich dadurch belastet werden und dass sie sich langfristig weniger gut von Stress erholen.

Alles in allem ist dies ein starkes Argument, um sich am Arbeitsplatz verstärkt um die Stressprävention und die vor Stress schützenden Ressourcen für ältere Arbeitnehmer zu kümmern. Nur so kann ihr wichtiges Erfahrungswissen und ihr Engagement für das Unternehmen erhalten werden.

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