Stress am Arbeitsplatz: Stressabbau lohnt sich auch finanziell

Stressbelastungen sind heutzutage das zweithäufigste Gesundheitsproblem am Arbeitsplatz. Studien, die in den letzten Jahren gemacht wurden, zeigen, dass in Europa 25 % der Bevölkerung unter arbeitsbedingtem Stress leiden. Manche Studien lassen noch höhere Werte vermuten.

Gründe für Stress am Arbeitsplatz
Stress kann unterschiedliche Ursachen haben. Mangelnde Entlohnung und fehlende Anerkennung führen bei Angestellten immer wieder zu Dauerstress. Das macht sich gesundheitlich bemerkbar – z. B. durch ein zwei Mal so hohes Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an einer depressiven Störung zu erkranken.

Gestiegene Arbeitsverdichtung und psychischer Druck haben besonders während der wirtschaftlichen Krise zugenommen. Ungefähr 60 % der Arbeitnehmer, so schätzen Wissenschaftler, haben z. Zt. Angst um Ihren Arbeitsplatz bzw. sehen Ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten negativ.

Die Arbeitsverdichtung zeigt sich nicht nur in Überstunden, sondern auch in dem Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. Durch beides reduzieren sich Erholungsmöglichkeiten, die es erlauben würden, Stress wieder abzubauen und zu balancieren.

Auch andere Faktoren, wie z. B. ein schwieriges Betriebsklima können normalen Stress am Arbeitsplatz multiplizieren und die negativen Auswirkungen verstärken.

Entwicklung der Fehltage
Die Gesundheitsberichte vieler Krankenkassen belegen, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen weiter ansteigt. 10 % aller Fehltage gehen mittlerweile bereits auf Stress am Arbeitsplatz zurück, und die Tendenz ist weiter steigend. Nicht nur für vorübergehende Fahlzeiten ist Stress immer häufiger verantwortlich sondern auch für Frühverrentungen.

Stress erkennen und gegensteuern
Ein zu viel an Stress kündigt sich bereits frühzeitig durch kleine Warnsignale des Körpers an. Das können Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme, häufige Fehler oder Erschöpfung sein. Wichtig ist, dass Sie diese Symptome bei sich oder Mitarbeitern erkennen und sie ernst nehmen. Wer solche Signale länger ignoriert, droht in eine negative Stress-Spirale zu geraten und steuert letztendlich auf ein Burnout-Syndrom (engl. ausbrennen) zu.

Jeder einzelne kann etwas für sich tun, aber auch die Unternehmen sollten zum einen aufgrund ihrer Führsorgepflicht und zum anderen wegen der möglichen Kosteneinsparung zu viel Stress entgegenwirken.

Sport hilft Stress abbauen
Auf körperlicher Ebene schützen eine ausgewogene Ernährung oder Sport vor Stressfolgen. Autogenes Training, Yoga oder andere Entspannungsverfahren bieten auch gute Hilfe bei der Regeneration nach stressigen Zeiten.

Stress ist aber kein rein individuelles Problem, wie viele meinen. Der Arbeitgeber ist durch die Gestaltung des Arbeitsumfeldes und auch durch die richtige Personalauswahl mit in der Verantwortung. Maßnahmen gegen Stress am Arbeitsplatz lohnen sich auch finanziell. Da sich so Fehltage reduzieren und die Leistung der Mitarbeiter wieder deutlich ansteigt.