Emotionale und problembezogene Stressbewältigung – 2 Strategien

Stress entsteht im Kopf: Wir haben Stress, wenn eine Situation erstens gefährlich ist und zweitens, wenn wir unsere Fähigkeiten mit der Gefahr umzugehen, gering einschätzen. Stress können wir reduzieren, indem wir unsere Einschätzung der Situation und die damit verbundenen Emotionen regulieren und das Problem lösen bzw. die Gefahr bannen.

Häufig werden körperliche und kognitive Stressbewältigungsmethoden unterschieden, aber es gibt noch eine zweite Entscheidung, die man mit innerer und äußerer Stressbewältigung beschreiben kann. In der Psychologie spricht man manchmal auch von emotionalem oder problembezogenem Coping (englisch Coping: Bewältigung).

Es gibt zwei Ebenen des Stressabbaus:

  • 1. Ebene: die emotionale Ebene
  • 2. Ebene: die Problemlöse-Ebene

Beide Ebenen können zeitgleich, nacheinander oder alternativ ablaufen. In der Regel kann man sagen, dass wenn der Stress auf der emotionalen Ebene gut reguliert ist, dass dann die Problemlösung bessere Chancen hat. 

Emotionen zuerst regulieren

Stress kann leicht emotionale Blockaden erzeugen, die unsere Handlungsfähigkeit einschränken. Daher ist es sinnvoll, zuerst die eigenen Emotionen zu regulieren. Ein wenig Aufregung und Aktivierung ist gut, zu viel bewirkt dagegen Blockaden.

Wenn Sie auf der ersten Ebene, also der emotionalen, erfolgreich waren, sichern Sie sich den Zugriff auf bisher durch zu viel Stress vielleicht blockierte Kompetenzen. Diese Kompetenzen können Sie nun auf der zweiten Ebene zur Lösung des Problems einsetzen und so die Stressursache ausräumen / bewältigen.

Beispiele für emotionale Stressbewältigung

Körperlich:

  • tief durchatmen
  • sportliche Bewegung, z. B. Langstreckenlauf
  • Entspannung z. B. durch Progressive Muskelentspannung oder Yogaübungen etc.

Mental:

  • intensiv an schöne, entspannte Momente denken
  • sich ablenken
  • die Situation neu bewerten etc.

Problembezogene Bewältigung

Probleme aus der Welt zu schaffen, sie zu lösen, erfordert Kompetenzen, die bestimmten Anforderungen entsprechen. Am Arbeitsplatz sind das z. B. fachliche oder auch soziale Kompetenzen. Auch Methodenkompetenzen oder strategisches Vorgehen kann helfen, Probleme gut zu lösen. Was in einem speziellen Fall das richtige Vorgehen ist, ist selbstverständlich sehr unterschiedlich. Und daher nicht Bestandteil dieses Artikels.

Wenn Sie feststellen, dass Sie zwar die Emotionen gut regulieren können, aber auf der Ebene der konkreten Lösung des Problems Schwierigkeiten haben, lohnt es sich in der Regel, Unterstützung durch Fachleute zu suchen oder sich selbst weiter fortzubilden.