Sommer-Outfit im Büro: Wie „heiß“ darf es sein?

Kennen Sie die fünf Fallstricke des Büro-Dresscodes für Ihr Sommer-Outfit? Das Büro ist der Ort, in dem es um Fachlichkeit, Sachlichkeit, Professionalität und Kompetenz geht. Und mit knappen Shorts und sexy Top drückt man eben etwas ganz anderes aus.

Sommer-Outfit: Drücken Sie Professionalität aus

Kennen Sie das? Es ist sommerlich warm, aber statt am Strand sind Sie und Ihre Kollegin im Büro und müssen arbeiten. Etwas neidisch schauen Sie schon zwischendurch auf die fröhlichen Flipflops, die Ihre Kollegin trägt. Auch der Minirock mit passendem leicht durchsichtigem Oberteil, sieht angenehmer und luftiger aus, als Ihr eigenes Büro-Outfit.

„Ich verstehe gar nicht, “ raunt Ihnen die Kollegin zu, „wie die Männer das bei der Hitze aushalten und wie die diese langen Hosen und feste Schuhen mit Socken tragen können. Es gibt doch auch für Männer so schicke Shorts, aber nein, hier sind alle die reinsten Modemuffel.“

Einer der besagten „Modemuffel“ bittet Sie, ihn nächste Woche bei der Präsentation beim Kunden zu unterstützen. Die Kollegin bietet sofort an, auch an solchen Projekten interessiert zu sein. Auf sein „danke, aber ich glaube, Sie sind doch noch nicht so weit.“ reagiert sie irritiert. Als Sie die Kollegin darauf hinweisen, dass das vielleicht auch mit ihrer Art, sich zu kleiden zu tun haben könnte, versteht die nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben sollte.

Dürfen Sie im Büro nicht einfach tragen, was gefällt?

Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob das nicht alles reichlich übertrieben ist. Schließlich sind Sie ein freier Mensch und können anziehen, was Sie möchten. Stimmt. Wenn allerdings Ihr Arbeitsvertrag oder Ihre Position voraussetzt, dass Sie sich an einen gewissen „Business-Dresscode“ halten, dann sollten Sie auf bauchfrei, den knappen Mini oder das aufreizende Mieder verzichten – im Büro.

Anderes Beispiel: Auch wenn Sie Ihren Ausschnitt nicht annähernd als „gewagt“ bezeichnen würden, es reicht, wenn Ihre Vorgesetzten oder Kunden das tun. Ich bin mir allerdings sicher, dass Sie ein deutliches Gefühl dafür haben, was passend ist und was nicht. Es würde mich wundern, wenn Sie einen der fünf folgenden Fehler bei Ihrem Sommer-Outfit im Büro begehen würden.

  • Die sichtbare Unterwäsche
    In Musikvideos sieht man ganz selbstverständlich BH-Träger und den Ansatz des BH-Körbchens. Das sind Menschen, deren Job es ist, ihre körperlichen Attribute aggressiv-sexuell zu betonen, um ihre Musik besser zu vermarkten oder ein bestimmtes Image aufzubauen. Also ganz klar: Nichts fürs Büro. Auch dann nicht, wenn BH und T-Shirt Ton-in-Ton sind. Wenn Sie sich richtig blamieren möchten, dann lassen Sie im Büro auch den BH-Verschluss über Ihrem Top am Rücken sichtbar sein. 
  • Die kurzen Hosen
    Mit Shorts sind Sie im Büro selten passend gekleidet. Allenfalls knapp knielange Shorts sind im Business-Outfit für Frauen geeignet. Doch nach wie vor gilt die Regel, dass kurze Hosen im Arbeitsumfeld unpassend sind. Gerade für Männer ist hier eigentlich kein Spielraum.   
  • Die männliche Brustbehaarung
    Es gab Zeiten, da konnten Männer mit dem Zeigen Ihrer Brustbehaarung punkten. Das war einmal. Für Männer im Büro gilt: Das Hemd sollte eher zugeknöpft sein. Auch Pullover- und T-Shirtausschnitte sollten dezent sein.
  • Durchsichtige Blusen und Hemden
    Es gibt viele luftige und stofflich reizende durchsichtige Blusen und Hemden. Darauf sollten Sie verzichten, wenn Sie wollen, dass Ihr Gegenüber sich auf das, was Sie sagen, konzentriert. Kombinationen sind gut möglich mit einem Jackett, ebenso die Variante, ein T-Shirt oder Top darunter zu tragen.
  • Die superknackigen Tops
    Zugegeben, die meisten Frauen und auch Männer können figurbetonte Tops gut tragen, ob mit breitem oder femininem Träger. Aber wenn so ein „knackiges“ oder kurzes Top zum Einsatz kommt, dann am besten unter einer Bluse, einem Pullover oder dem Jackett.

Ich kannte einmal eine Sekretärin, sehr kompetent und fachlich „auf Zack“. So ganz ernst genommen fühlte sie sich von ihren Kollegen allerdings nicht. Sie schob das eher darauf, dass sie „nur“ die Sekretärin war, während die Kollegen alle Fachberater waren. Meine Empfehlung lautete: Sortiere alle deine knappen und tief ausgeschnitten T-Shirts aus dem Büroteil deines Kleiderschrankes aus.

Und alles, was Pink und paillettenbestickt ist, gleich mit. Auch die Rüschen-Blusen kommen in deinen „Freizeitkleidung-Kleiderschrank“. Ersetze das durch T-Shirts und Blusen mit anderen Schnitten und in anderen Farben und schau, was passiert. Sie rief mich nach recht kurzer Zeit an und meinte, „Du, die Kollegen hören jetzt immer auf mich, ob wohl ich doch genauso bin wie vorher.“

Jetzt sind Sie dran – Sommer-Outfit im Büro

Überprüfen Sie für sich die zehn vorgestellten Fallstricke der Businesskleidung. Die Punkte, die Sie nicht betreffen, können Sie ignorieren. Bei anderen Aspekten überprüfen Sie einfach für sich, wie das in Ihrem speziellen Fall ist. Was ist in Ihrer Branche oder in Ihrem Unternehmen erlaubt und üblich? Welcher Dresscode gilt für Ihre Funktion?

Wenn Sie unsicher sind, schauen Sie, wie Kolleginnen oder Kollegen in vergleichbaren Berufen oder Positionen sich kleiden. Nicht, um es genauso zu machen. Sondern um Rückschlüsse zu ziehen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Sommer-Outfit und der Art, wie man behandelt wird, gibt. Wenn Sie damit zufrieden sind, brauchen Sie nichts ändern. Wenn Sie unzufrieden sind, unterscheiden Sie in Zukunft deutlicher zwischen Business- und Freizeitkleidung.

Gutes Gelingen!

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