So erkennen Sie Rückdelegation

Es gibt ein Bürospiel, das lautet: "Wenn ich nur genug nerve oder mich dumm genug anstelle, nimmt der Chef/Kollege die an mich übertragene Aufgabe schon wieder zurück." Das ist die klassische "Rückdelegation". Bevor Sie sich darum kümmern, wie Sie Rückdelegation verhindern, sollten Sie selbstkritisch hinterfragen, ob Sie wirklich richtig delegiert haben.

Kennen Sie das? Sie haben eine Aufgabe erfolgreich delegiert oder dachten das zumindest. Denn bereits am nächsten Tag steht Ihr Mitarbeiter vor Ihnen. Vielleicht sagt er: „Ich habe da noch ein paar Fragen …“. Und zehn Minuten später sind Sie kurz davor, zu kapitulieren. Das „Geben Sie wieder her, ich kümmere mich schon selbst darum“ liegt Ihnen schon fast auf den Lippen. Doch Sie wissen: Wenn Sie diese Aufgabe zurücknehmen, wird der Mitarbeiter dieses Spielchen immer wieder mit Ihnen spielen.

Machen Sie als Erstes den Selbstcheck

Bevor Sie Ihrem Mitarbeiter unterstellen, dass er versucht, die Aufgabe an Sie zurückzugeben, überprüfen Sie, ob Sie selbst beim Delegieren alles Wesentliche beachtet haben. In meiner Artikelserie „Richtig delegieren“ lesen Sie ausführlich die Aspekte rund ums Delegieren. Einer der wichtigsten Punkte, damit Delegieren klappt, sind Ihre klaren Vorgaben. Überprüfen Sie als Erstes noch einmal, ob der Mitarbeiter die Informationen von Ihnen klar und eindeutig erhalten hat. Klarer und eindeutiger Arbeitsauftrag heißt, Sie haben dem Mitarbeiter vermittelt:

  • Das genau ist die Aufgabe.
  • Das ist der Abgabetermin.
  • Diese Priorität hat die Aufgabe.
  • Das ist das Ziel der Aufgabe.
  • Das ist der Sinn der Aufgabe.
  • Das Ergebnis/diese Form soll die Aufgabe haben.
  • In diesen Fällen und zu diesem Zeitpunkt wollen Sie Zwischenergebnisse oder Rücksprachen.
  • Diese Kompetenzen oder Ressourcen werden benötigt.
  • Dort muss der Mitarbeiter eingeführt werden.
  • So ist vorzugehen, wenn die übertragene Aufgabe nicht in der abgesprochenen Zeit geschafft wird.

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