Lärm im Büro: Wenn die Kollegen im Großraumbüro zu laut sind (Teil 1)

Büro und himmlische Ruhe? Das passt nicht wirklich zusammen und so ruhig muss es auch nicht sein. Doch der Lärm, der in vielen Gemeinschafts- und Großraumbüros herrscht, geht oft zu Lasten der Konzentration.

Kennen Sie das? Sie sitzen konzentriert an Ihren Monatszahlen und Ihr Kollege am Schreibtisch gegenüber wird beim Telefonieren immer lauter und hektischer. Zwei weitere Kollegen kommen gerade vom Außentermin herein und bleiben im Durchgang stehen, um sich noch kurz über einen gemeinsamen Kunden auszutauschen. Die Kollegin nebenan bespricht mit einem Mitarbeiter aus dem Haus eine Präsentation am PC. Die beiden sind sehr zufrieden mit ihren Arbeitsergebnissen und es gibt immer wieder Gelächter. Auf der anderen Seite läuft der Kopierer im Großauftrag. Ihre Zahlen verschwimmen mittlerweile vor Ihren Augen und die Konzentration ist weg.

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„So ist das eben im Großraumbüro“, denken Sie sich, „erst mal einen Kaffee.“ In der offenen Bistroecke besprechen Sie gleich eine Idee mit dem anwesenden Kollegen. Dass die Sekretärin gegenüber genervte Blicke in Ihre Richtung wirft, bemerken Sie nicht. Ein gezischtes „Geht’s noch lauter?“ macht Sie darauf aufmerksam, dass mittlerweile eine nette Atmosphäre und rege Beteiligung am Kaffeestand herrscht. Da Ihre direkten Büronachbarn mittlerweile auch eine kleine Pause einlegen, nutzen Sie die seltene Ruhe und suchen Ihren Arbeitsplatz auf. Ihr Büro ist himmlisch leise und zufrieden versinken Sie in Ihren Zahlen. Das leise Summen des Kopierers begleitet Sie.

Lärm im Großraumbüro ist erst einmal normal

Vielleicht geht es in Ihrem Büro, einem Gemeinschafts- oder Großraumbüro nicht ganz so lebhaft zu, wie in meinem Beispiel. Ehrlich, in dem Großraumbüro, in dem ich früher gearbeitet habe, spielte sich das so ab. Telefone klingeln, Drucker und Kopierer laufen, Lüftungsgeräusche der PCs, Außenjalousien fahren elektronisch auf und ab. Es wird telefoniert, gesprochen, gelacht, laut gelacht, etwas quer über die Tische gerufen und mancher Kollege will auf sein Radio – ist doch nur ganz leise – nicht verzichten. Manchmal lässt man sich ja auch gern ablenken. Manchmal aber kommt man genau deswegen in seinen Aufgaben nicht wirklich voran.

Vielleicht sind Sie nur „lärmempfindlich“?

Auf die Bitte um etwas mehr Ruhe kommt so manches Mal der Hinweis, man solle sich nicht „so anstellen“. Vielleicht auch das Verständnis, dass man so lärmempfindlich sei. Doch ist man wirklich lärmempfindlich, wenn man feststellt, dass die eigene Konzentration und das Leistungsvermögen bei konstantem Lärm nachlassen? Manchmal sogar fast völlig verschwinden? Gerade war da noch die tolle Formulierung im Kopf, doch die laute Frage in den Raum, wer alles nächste Woche zur Messe gehe, bringt Sie aus dem Konzept. „Ärgerlich, aber völlig normal“, sagen die einen. „Du musst dich nur nicht ablenken lassen“, sagen die Anderen. Was aber sagt die Forschung dazu?

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