Büro-Zukunft: Das mobile Büro

"Büro klassisch", wie wir es heute kennen oder "Büro ganz anders"? Wie sieht eigentlich die Entwicklung unseres Büros und der Büroräume in der Zukunft aus?

Kennen Sie das? Sie kommen morgens in Ihr Büro und finden alles genauso vor, wie Sie es am Vortag verlassen haben: Ihre Postkörbe, Ihr Drucker und das Bild Ihrer Liebsten stehen noch am gleichen Platz wie gestern oder letzte Woche. Das haben Sie wahrscheinlich auch so erwartet. Wenn Sie jetzt etwas irritiert über den Einstieg in den Artikel sind, lassen Sie uns einen kleinen Blick in die Zukunft werfen.

Wie ist Ihr Büro in der Zukunft?

Frohgelaunt kommen Sie in Ihrer Firma an. Sie holen sich Ihr Funktelefon an der Zentrale ab und erfahren im Schnelldurchlauf einige Bürogeschichten. Sie waren drei Wochen beim Kunden vor Ort und freuen sich auf einen fast geruhsamen Bürotag. Auf einer Übersicht informieren Sie sich, wo es freie Schreibtische gibt.

Sie holen sich Ihren persönlichen Rollcontainer und suchen sich einen Schreibtisch. Glück gehabt, heute haben Sie einen ruhigen Einzelraum erwischt, das passt gut, weil Sie Berichte schreiben und sich konzentrieren möchten. Sie schieben Ihren Rollcontainer an seinen Platz, verteilen Ihre Arbeitsmittel und fahren den PC hoch. Der Arbeitstag kann beginnen.

Im Büro der Zukunft gibt es kein „meins“

Erscheint Ihnen diese Beschreibung sehr utopisch? Stefan Zinser vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation beschreibt das Büro der Zukunft: „Klassische Büroräume passen immer weniger in neue Arbeitskonzepte. Im Büro der Zukunft gibt es keine feste Möblierung mehr. Jeder Mitarbeiter besitzt einen Rollcontainer mit sämtlichen persönlichen Unterlagen sowie ein Funktelefon, das er sich jeden Morgen abholt.“ Es gibt also keine festen Räume oder Plätze. Das macht vor allem Sinn in Unternehmen mit dem Schwerpunkt auf Projektarbeit und der Zusammensetzung ständig wechselnder interdisziplinärer Teams.

Projektarbeit im Büro wird vereinfacht

Die Datenverarbeitungsgesellschaft (Dvg) in Hannover hat dieses neue Arbeitskonzept bereits umgesetzt. Der Vorteil der rollenden Büroeinrichtung, so das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, ist, dass sich alle Schreibtische und Stühle je nach Bedarf umgruppieren lassen. Dies erleichtert das Einsetzen von Projektgruppen und das Abhalten von Teambesprechungen.

Mobiles Büro statt fester Dienstplatz

Ich erinnere mich an meine Zeit in einem großen Unternehmen: Der Großteil der Fachberater war tage-, wochen- oder sogar monatelang vor Ort beim Kunden oder vorübergehend in einer Zweigstelle des Unternehmens eingesetzt. Verwaiste Schreibtische waren keine Seltenheit. Oft sind auch in anderen Unternehmen bis zu einem Viertel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig nicht anwesend: sei es durch Krankheit, Urlaub oder Dienstreisen. Für sie muss mit dem mobilen Büro nicht extra ein fester Dienstplatz freigehalten werden. Das kann natürlich viele Kosten sparen. Zudem erspart es Wege, wenn neue Projektteams zusammen arbeiten wollen. Und für den Teamgeist ist es sicherlich auch förderlich.
Aber genauso wie Sie bin ich gespannt, wohin die Entwicklung des Büros in der Zukunft tatsächlich für uns alle hin geht.

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