Wertschöpfungskette: Was hat sie mit Marketing zu tun?

Denken Sie daran: Marketing ist mehr als "nur" Kommunikation, also Promotion! Zu den vier klassischen P's gehören außerdem: Product, Pricing und Placement, also Vertrieb. Und beim Produkt, Ihrer Leistung, kommt sie zum Tragen, die Wertschöpfungskette! Damit betrachten wir diese Thematik ein wenig konkreter als sonst üblich.

Für weitere Informationen zur Wertschöpfungskette suchen, sollten Sie im
Gabler Wirtschaftslexikon
nachschauen.

Ihr Produkt: Was kommt davor, was danach?

Lassen Sie es uns ganz praktisch anschauen: Sie bieten bestimmte Produkte bzw. Leistungen an. In aller Regel ergänzen Ihre Kunden diese, etwa durch Einbau von Elektrogeräten in eine Küche (bzw. umgekehrt). Oder es kommt ein Service dazu, den ein anderes Unternehmen leistet. Auto-Hersteller haben die Produktion vielerlei Teile vorgelagert: Diesen Teil der Wertschöpfung leisten sogenannte Auto-Zulieferer.

Sichern Sie sich weitere Glieder in der Wertschöpfungskette

Je nach Ihrer Kern-Kompetenz kann es sinnvoll sein, sich vor- wie auch nachgelagerte Wertschöpfung ins Haus zu holen. Auf diese Weise erhöhen Sie die Qualitäts-Sicherheit – und gewinnen zusätzliche Deckungsbeiträge. Zugleich erhöhen Sie Ihr Risiko in diese Bereiche hinein: Das will sorgsam abgewogen sein. Viele Unternehmen sichern sich zusätzliche Wertschöpfung durch Zukauf entsprechender Anbieter.

Schaffen Sie Neues, leiten Sie ab

Einfacher ist es, schlicht zu betrachten, welche weiteren Produkte und Leistungen Sie aus Ihren bestehenden ableiten könnten. Nehmen Sie die Dienstleistung einer Sprachschule: Bis dato bietet sie Kurse für Privatleute an, für Hobby, Beruf, Reisen… Wenn sie zu Englisch, Spanisch und Französisch künftig auch Chinesisch (Mandarin) ins Programm aufnimmt, bleibt sie im Grunde in der bestehenden Wertschöpfung.

Erweitern wird sie diese, wenn Sie z. B. Business-Englisch aufnimmt: Nun erreicht sie weitere Zielgruppen bzw. ihre Kunden künftig in einer anderen Rolle. Ein tatsächlich völlig neues Glied in der Wertschöpfungskette "Sprachen vermitteln" sichert sie sich, wenn sie zusätzlich Übersetzungen und Dolmetscher-Einsatz bietet. Oder sie gliedert eine Hochschule an, mit der sie höherwertige Aus- und Fortbildung bieten kann.

Alles mit Aufwand verbunden – und mit neuen Chancen, siehe SWOT-Analyse und Customer Life Time Value.

Aber fragen Sie sich: Wie lässt sich das Modell auf Ihr Unternehmen übertragen?