Neuromarketing: Was im Kopf der Konsumenten vorgeht

Werbewirkung im Hirn nachweisen und messen, das ist der Forschungsgegenstand des Neuromarketings - eine wachsende Wirtschaftsrichtung. Jetzt liegen erste Erkenntnisse des Neuromarketings vor. Lesen Sie in diesem Artikel die wichtigsten Empfehlungen der Wissenschaftler.
  • Das Unbewusste zählt. Das Gehirn verarbeitet jede Sekunde 11 Millionen Informationsbits, aber nur 40 bis 50 davon bewusst. Das heißt: Slogans, über die erst nachgedacht werden muss, verfehlen ihre Wirkung. Ihre Chance liegt im Unbewussten.
  • Sinneseindrücke – und nicht Texte – erreichen den Kunden. Der Schlüssel zu erfolgreicher Werbung sind so genannte Codes: Eindrücke, die unbewusst wahrgenommen werden und die das Hirn nicht erst entschlüsseln muss. Beispiel Telekom-Werbung: Hier wirken die Codes Farbe (Magenta), das akustische Signal sowie das "T". Regel: Je mehr Codes gleichzeitig wirken, desto stärker bleibt die Werbung im Gedächtnis.
  • Emotionen regieren. Neueste Scannerversuche zeigen, dass es keine rein rationalen Entscheidungen gibt. Eine Gefühlskomponente spielt in jedem Beschluss ein. Als besonders stimulierend hat sich jede Art von Geschichten-Erzählen herausgestellt.
  • Frauen denken anders. Wissenschaftler konnten mehr als 200 Unterschiede in Hirn und Neurochemie zwischen den Geschlechtern feststellen. Der Unisex-Ansatz in der Werbung hat in Zukunft ausgedient.

Einschätzung: Interessante Erkenntnisse, die das Neuromarketing bringt und die Argumente für noch stärker individualisierte Werbung liefern. Allerdings hat die Technik Grenzen: Für die konkrete Prüfung von Kampagnen ist ein Hirnscan noch zu teuer.