So kommen Sie schon mit weniger als 500 Euro in die Schlagzeilen

Um die Nachfrage nach Ihren Produkten oder Dienstleistungen spürbar zu erhöhen, bedarf es nicht unbedingt einer groß angelegten Werbekampagne. Wenn Sie Ihre Zielgruppe – im wahrsten Sinne des Wortes – direkt ansprechen, können Sie auch mit kleinen Aktionen große Erfolge erzielen. Wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen am Beispiel eines Busunternehmens.
Seit einigen Monaten betreiben die Verkehrsbetriebe Brandenburg am Wochenende einen Nachtbus-Dienst. Dieses Angebot richtet sich an Kneipenbesucher, die ihre Heimfahrt wegen des einen oder anderen Biers besser nicht mit dem eigenen Auto antreten sollten.
Die Auslastung der Nachtlinie blieb allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Deshalb entschlossen sich die Busbetreiber zu einer Promotion-Aktion, um die Akzeptanz des neuen Service zu erhöhen.

Um durch selbst initiierte Events auf Ihr Angebot aufmerksam zu machen, brauchen Sie keine teuren und aufwändigen Veranstaltungen zu organisieren: Bereits mit ein oder zwei Laienschauspielern können Sie einen Auftritt veranstalten, der Ihr Unternehmen in die Schlagzeilen bringt.

Expertenstatement von Franz Hermann, Chefredakteur des Praxishandbuch Werbung

Die Gewissens-Aktion ist ein gutes Beispiel dafür, wie Sie quasi zum Nulltarif eine spektakuläre und aufmerksamkeitsstarke PR Aktion initiieren können: Durch den kleinen Theaterauftritt gelang es, potenzielle Kunden auch ohne erhobenen Zeigefinger auf das heikle Thema übermäßigen Alkoholkonsums anzusprechen. Die witzige Idee und die Tatsache, dass Engel und Teufel bei der Alkoholprobe für die Presse ein sehr originelles Fotomotiv abgaben, garantierte zudem eine kostenlose Medienpräsenz.

Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Honorar: ca. 25 Euro für Laienschauspieler pro Stunde und Person.

Geeignete Bewerber finden Sie z. B. bei örtlichen Studenten-Job-Vermittlungen oder im Internet unter www.studentenvermittlung.de.
Beispiele aus anderen Branchen

Ein Hamburger Reiseveranstalter ließ im Februar einen “Holidayman” im Superman-Look vor den Toren großer Hamburger Betriebe Flugblätter verteilen. Knackige Überschrift: “Rettet den Resturlaub!” Auf den Handzetteln wurden verschiedene attraktive Reiseziele für den März angeboten, die noch rechtzeitig vor dem Verfall der im Vorjahr nicht genommenen Urlaubstage gebucht werden konnten.

Ein Wiener Handyanbieter schickte Doppelgängerinnen der Science Fiction-Figur Lara Croft in Szene-Kneipen mit jugendlichem Publikum. Die mit Pistolen bewaffneten jungen Frauen verteilten Werbe-Flyer mit dem Slogan: “Zieh dein Handy – und ruf mich an, wenn Du meine Hilfe brauchst …!”
Ein Frankfurter Versicherungsmakler engagierte an einem Freitag, dem 13., Schutzengel, die in der Innenstadt Prospekte für eine Unfallversicherung verteilten.
“Das Prinzip unserer Werbekampagne lässt sich in einem Satz zusammenfassen”, erklärt Anke Lietz, Marketing-Koordinatorin des Verkehrsunternehmens. “Wir dachten uns: Wenn die Nachtschwärmer nicht zu uns kommen, dann gehen wir eben zu ihnen!”
Um einen Aufhänger für die Ansprache der potenziellen Fahrgäste zu schaffen, engagierte Anke Lietz zwei Hobby-Schauspielerinnen. Eine von ihnen verkörperte in einem Engelskostüm das “Gute Gewissen”, die andere trat in einem Teufelskostüm als “Schlechtes Gewissen” auf.
In den Kneipen und Pubs der Stadt sprach das mit einem Alkoholmessgerät ausgerüstete “Schlechte Gewissen" zunächst offensichtlich alkoholisierte Gäste an und ermittelte deren Promille-Pegel. Wer dabei über dem Grenzwert von 0,5 Promille lag, bekam vom “Guten Gewissen” einen Gutschein für eine kostenlose Nachtbus-Fahrt sowie den aktuellen Fahrplan in die Hand gedrückt.
Mehrere Tausend neue Fahrgäste und 25 Prozent mehr Auslastung 

Der ungewöhnliche Alkohol-Test kam bei den Brandenburgern hervorragend an und lief in der Regel immer nach dem gleichen Muster ab: Zwar behauptete die Mehrheit der angesprochenen Nachtschwärmer zunächst, mit Sicherheit nüchtern zu sein – bei rund 80 Prozent traf dies allerdings nicht zu. Nach dem Test zeigten sich die so Ertappten dann sehr einsichtig und nahmen die Freikarten für den bereitstehenden Nachtbus gerne an.

Durch die Aktion konnten die Brandenburger Verkehrsbetriebe nicht nur mehrere Tausend Probe-Fahrgäste gewinnen: Ein weiterer Erfolg war das enorme Medienecho – denn alle lokalen Zeitungen sowie die örtlichen Rundfunk- und Fernsehsender berichteten ausführlich über die Gewissens-Kampagne. So wurden die vormals unbeachteten Nachtbusse Stadtgespräch – mit dem erfreulichen Ergebnis, dass sich deren Auslastung um mehr als 25 Prozent verbesserte.