Produkt- und Unternehmensnamen: Nennen Sie das „Kind“ beim Namen

Es ist immer wieder eine Herausforderung einen neuen Namen für ein Produkt oder gar für ein neues Unternehmen zu finden. Dieser sollte natürlich gut einprägsam sein und verdeutlichen, worum es eigentlich geht. Also wofür das Produkt gut ist oder womit sich das Unternehmen beschäftigt. Außerdem sollte er schutzfähig sein, so dass Sie ihn als Marke registrieren und schützen lassen können. Hier eine Reihe wertvoller Praxistipps, wie Sie genau den richtigen Unternehmens- oder Produktnamen finden.

1. Beschreibende Namen
Beschreibende Namen sagen nichts anderes als das, was das Unternehmen macht oder das Produkt leistet. Jeder kann sich unter dem Namen etwas vorstellen.

Der Vorteil: Die Vermarktung und Bekanntmachung des Namens lässt sich mit einem geringen Budget realisieren.

Beschreibende Namen – besonders für Unternehmen – schränken Sie allerdings für die Zukunft deutlich ein. Was ist, wenn das Unternehmen später seine Geschäftsaktivitäten ausweitet? Ein weiterer Nachteil: Viele beschreibende Namen sind bereits vergeben oder stammen aus dem „normalen“ Wortschatz. Solche Namen lassen sich beim Patentamt häufig nicht schützen, weil sie keine eigenständigen und damit schutzfähigen Bestandteile aufweisen.

2. Assoziative Namen
Diese Namen positionieren das Produkt oder Unternehmen, um positive oder dynamische Assoziationen oder Emotionen beim Kunden zu wecken. Assoziative Namen sind Ihr Unterscheidungsmerkmal zum Wettbewerb. Sie geben Ihnen genug Spielraum, um das gewünschte Unternehmens- oder Produktimage emotional und positiv zu transportieren.

Bedenken Sie bei der Namenswahl auch, in welchen Märkten Sie sich bewegen und ob dieser Name überall verstanden wird bzw. positiv besetzt ist.

3. Erfahrungsbezogene Namen
Diese Namen beziehen sich auf etwas Reales und zielen darauf ab, die positive Nutzererfahrung zu beschreiben. Der Vorteil: Sie müssen daher kaum erklärt werden.

Allerdings sind erfahrungsbezogene Namen leicht austauschbar. Der gleiche Name kann in den unterschiedlichsten Branchen verwendet werden. Beispiel: Explorer kann eine Raumfähre ebenso heißen wie ein Fahrzeug.

4. Künstliche Namen
Sie können sich natürlich auch für einen Kunstnamen entscheiden. Bedenken Sie jedoch, dass diese keine konkreten Assoziationen welchen und sich auch nicht mit Eigenschaften der Marke/ des Produkts in Zusammenhang bringen lassen. Positiv ist, dass solche Kunstnamen einzigartig sind und sich sehr leicht schützen lassen. Achten Sie bei Kunstnamen auf einen rhythmischen Klang und darauf, dass die Schreibweise klar ist. So werden sie einprägsamer.

Negativ ist, dass Sie für einen Kunstnamen viel in Werbung investieren müssen bevor Verbraucher wissen, wofür Ihr Name steht.

Wie Sie bei der Namenswahl vorgehen

– Legen Sie eine Liste der vergleichbaren Produkt- und Unternehmensnamen Ihrer Branche an.

– Sortieren Sie die Namen in die oben vorgestellten Namensschemata. 

– Entscheiden Sie sich für die Namenskategorie, die in Ihrer Branche selten ist. So grenzen Sie sich klar von der Konkurrenz ab. 

– Wägen Sie die Vor- und Nachteile des möglichen Unternehmens- oder Produktnamens genau ab. Was ist Ihnen wichtiger? Schutzfähigkeit? Positive Assoziationen? Dass Ihr Name sofort verstanden wird? Oder dass er Ihre Unternehmens- oder Produktphilosophie widerspiegelt.