Immer online: Die Arbeit kommt nach Hause

Neue Technologien ermöglichen es Arbeitnehmern, online von zu Hause zu arbeiten. Damit wird die Arbeit flexibler, dringt aber auch immer mehr in das Privatleben der Arbeitnehmer ein. Eine Bitkom Studie beschäftigt sich genau mit diesem Thema.

73 Prozent der berufstätigen Internetnutzer sind dank Smartphone, Datenstick und E-Mail immer online und für das Unternehmen erreichbar. Diese Optionen müssen nicht unbedingt negativ sein. Sie eröffnen viel mehr Möglichkeiten zu Flexibilität und Heimarbeit.

"Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sind fließend geworden", kommentiert Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer eine Studie, die Bitkom bei Aris Umfrageforschung in Auftrag gegeben hat. Für die repräsentative Erhebung wurden 1.000 Personen ab 14 Jahren befragt.

Online Arbeit von zu Hause aus
Um die 30 Prozent der Befragten haben angegeben, werktags am Abend beruflich für die Arbeit erreichbar zu sein, 4 Prozent sogar am Wochenende. Weitere 36 Prozent gaben sogar an, nach offiziellem Arbeitsende "jederzeit für berufliche Zwecke erreichbar" zu sein.

Über 30-Jährige sind häufiger online für die Arbeit erreichbar
Bei den 30- bis 49-Jährigen sind bis zu 83 Prozent auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten per Handy oder E-Mail erreichbar, so die Studie. Bei den unter 29-Jährigen sind es mit 53 Prozent etwas mehr als die Hälfte. Wesentlich weniger also.

Laut Bitkom könnte der Grund dafür sein, dass ältere Arbeitsnehmer mehr Verantwortung als die Jüngeren tragen. Deshalb legt die Firma hier noch mehr Wert auf die Erreichbarkeit. Gleichzeitig möchten Mitarbeiter mit Verantwortung auch in der Freizeit immer auf dem Laufenden sein möchten.

Online von zu Hause arbeiten macht die Arbeit flexibler
Doch die ständige Erreichbarkeit wird anders kompensiert. Wer fast immer für die Firma erreichbar ist, erledigt in der Firma auch Privates. So ist jeder zweite berufstätige Internetnutzer bei der Arbeit auch für private Zwecke im Web unterwegs. Gleichzeitig erlaubt die Arbeit am Notebook oder mit Onlineanwendungen vielen Berufstätigen ein örtlich flexibleres Arbeiten.

So kann – beispielsweise wenn ein Kind krank ist oder man ohne die Störung durch Kollegen mal in Ruhe arbeiten möchte, der Arbeitnehmer auch zu Hause auf alle Daten und Anwendungen zugreifen.