Die drei wichtigsten Netzwerktheorien

In diesem Teil der Serie lernen Sie die wichtigsten Netzwerktheorien kennen. Was bedeutet die Anzahl der Kontakte? Wie groß ist die Bindung in sozialen Netzwerken?

Netzwerktheorien
Netzwerktheorien sind aus dem realen Leben abgeleitet. Nachdem Netzwerken, früher hieß es Vitamin B, schon immer eine große Rolle für den Erfolg spielte, fragen Sie sich bestimmt, von was hängt denn der Erfolg im Leben ab? Meiner Meinung nach hängt der Erfolg im Leben von 4 Dingen ab.

  1. Zeit
  2. Geld
  3. Vitamin B – Netzwerke
  4. Die richtige Strategie

Früher war es für Arme sehr schwer, sehr schnell reich zu werden. Heutzutage bietet das Internet jedem die gleiche Chance, viel Geld zu verdienen. Ich habe mir erst gestern den Film "The Social Network" angesehen. Dieser Film beschreibt die Entstehung des Netzwerkes Facebook und die Geschichte von Mark Zuckerberg, dem Gründer von Facebook, der heute der jüngste Self-Made-Milliardär der Welt ist.

Zu Beginn gerade einmal mit einem Laptop ausgerüstet hat er innerhalb von nicht einmal 7 Jahren ein Unternehmen aufgestellt, das mehr als 25 Milliarden Euro wert ist! Vor 30 Jahren wäre so etwas noch undenkbar gewesen!

Mit Geld können Sie sich Zeit kaufen – nur können Sie sich mit Geld auch gute Beziehungen kaufen? Heutzutage ist Geld nicht mehr unbedingt notwendig, sondern nur ein Computer mit einer Flatrate. Wenn Sie kein Geld haben, müssen Sie mehr Zeit aufwenden, da Sie wenig delegieren können.

Haben Sie die richtige Strategie, dann sparen Sie sich Zeit und verdienen beim Netzwerken schneller Geld. Jetzt sind Sie bestimmt gespannt, wie Sie sehr schnell in kürzester Zeit viel Geld beim Netzwerken verdienen, oder?

Beginnen wir einmal mit den drei wichtigsten Netzwerktheorien.

Netzwerktheorie 1: Das Gesetz der großen Zahlen
Wer von Ihnen kennt nicht den Spruch "Anzahl der Kontakte = Anzahl der Kontrakte?" In Xing z. B. gibt es zwei Mitglieder, Thorsten Hahn und Roman Retzbach, die nach dem Gesetz der großen Zahlen netzwerken.

Beide haben über 30 000 Kontakte in Xing und zählen zu der "Netzwerkelite" von Xing. Bedeutet das automatisch, dass Sie dadurch auch sehr viele Geschäfte erzielen und abschließen? Welche Vorteile und welche Nachteile bringt es mit sich beim Netzwerken, wenn Sie derart viele Kontakte in einem Netzwerk haben?

Sehr gerne wird beim Gesetz der großen Zahlen das Pareto Prinzip (80:20) als Erklärung genommen. Auf Netzwerke übertragen würde das bedeuten, dass wenn Sie z. B. 30 000 Kontakte in Xing haben, Ihnen auf jeden Fall 20% positiv gestimmt sind. Viele Netzwerker gehen von folgender Regelung aus:

20% sind mir positiv gestimmt, 60% sind neutral und 20% sind mir negativ gestimmt. Die einen sagen, "wow der hat aber ein großes Netzwerk und kennt bestimmt Gott und die Welt", die negativ Gestimmten sagen wiederum, "der hat so viele Kontakte, der ist nur ein Kontaktesammler, es ist unmöglich, so viele Kontakte richtig zu pflegen".

Wer hat nun Recht? Ich werde in den nächsten Wochen versuchen, dass Sie immer einen konkreteren Einblick in Geniales Netzwerken = Profitables Netzwerken bekommen, dann werden Sie sich Ihr Urteil selbst bilden. Zuerst brauchen Sie sehr viel Hintergrundwissen, denn Informationen beeinflussen Ihr Wissen und dadurch Ihre Entscheidung.

Ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen so viele Informationen wie möglich gebe, damit Sie selbst entscheiden können, wie Sie sehr profitabel Netzwerken. Netzwerken ist aufgrund der unendlichen Möglichkeiten heute so komplex und kompliziert, andererseits gibt es geniale Tools, die diese Komplexität extrem vereinfachen und auf diese werden wir auch immer mehr eingehen, jedoch sollten Sie zuerst einen Überblick über alles bekommen, um die genialen Tools und Möglichkeiten auch zu verstehen!

Netzwerktheorie 2: The Strength Of Weak Ties = Die Theorie der schwachen Bindungen von Mark Granovetter 1973
In seiner Theorie "The Strength of Weak Ties" unterscheidet Mark Granovetter bei der Art der persönlichen Beziehung zwischen starken und schwachen Bindungen. Starke Bindungen bestehen i. d. R. zum näheren sozialen Umfeld (Familie, Freunde etc.) und sind durch Emotionen, häufige und regelmäßige Kontaktaktivität untereinander gekennzeichnet.

Schwache Verbindungen dagegen haben oft einen professionellen Hintergrund und weisen keine oder deutlich weniger Emotionalität, seltenere und unregelmäßigere Kontaktaktivität untereinander auf. Dieser Umstand führt zu Granovetters Theorie, dass insbesondere schwache Bindungen für die Verbreitung von Informationen besondere (ökonomische) Bedeutung haben (diese Theorie bestätigt im Moment vor allem Twitter).

Wird Information über starke Bindungen übertragen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die gleiche Person dieselbe Information mehrfach erhält, weil diese innerhalb des gleichen Netzwerkes rumgeht und dadurch dann oft als Spam empfunden wird. Bei schwachen Bindungen und einer großen Anzahl an Verbindungen diffundiert Information auch in andere Netzwerke und weist dort als nicht-redundantes Wissen einen höheren (ökonomischen) Wert auf.

Granovetter fand die Ergebnisse zu seiner Theorie bei empirischen Umfragen zum Thema: Wie findet man den richtigen Job? Durch Verwandte, Freunde, Jobagenturen oder Zeitungen? Genau jene Fragen stellte sich auch Granovetter. Er machte unzählige Befragungen zu diesem Thema und untersuchte, inwiefern soziale Beziehungen bei der Stellensuche behilflich sein können.

Granovetter fand heraus, dass die Hälfte der von ihm befragten Personen über persönliche Kontakte eine Stelle bekommen haben – jemand kennt jemanden, der auch jemanden kennt. Desweiteren sind schwache Bindungen (weak ties) nicht nur hilfreicher sondern auch effizienter, als enge zwischenmenschliche Beziehungen oder formelle Stellengesuche.

Die Quintessenz war, dass vor allem diejenigen einen bei der Jobsuche weiterempfehlen, die einen nicht so gut kennen nach dem Motto: "Du, ich kenne da vielleicht jemanden, der könnte ganz gut passen".

Bei Granovetters Theorie bitte ich zu bedenken, dass die Theorie von 1973 ist, also 37 Jahre alt. Ist diese Theorie heute noch gültig?

Netzwerktheorie 3: Der V-C-P Prozess von Dr. Ivan Misner
Dr. Ivan Misner gilt als "The Godfather" des Netzwerkens. Er gründete 1983 BNI =   Business Network International, ein Unternehmernetzwerk für Selbständige und Geschäftsführer klein und mittelständischer Unternehmen, das vor allem durch strategische Mund zu Mund Propaganda, bzw. strategisches Empfehlungsmarketing berühmt ist.

BNI ist mittlerweile in 48 Ländern vertreten und bekannt durch seine Unternehmerfrühstücke, die wöchentlich weltweit von 07.00 Uhr bis 08.30 Uhr stattfinden. Aus den Erfahrungswerten der mittlerweile über 100 000 Mitglieder konnte Dr. Ivan Misner anhand empirischer Untersuchungen erkennen, was einen erfolgreichen Netzwerker ausmacht. Erfolgreiche Netzwerker kennen und leben seiner Erkenntnis nach den V-C-P Prozess.

Dabei steht das V für Visbility = Sichtbarkeit; C für Credibility = Glaubwürdigkeit und P für Profitability = Profitabilität des Kontakts. Seiner Ansicht nach ist jeder Empfehlungsprozess zu untergliedern in diesen V-C-P Prozess, das bedeutet für Sie konkret: Sie kategorisieren Ihre Kontakte in V, C und P Kontakte, quasi ähnlich wie bei Ihrer Kundenkategorisierung in A, B und C Kunden.

Welche dieser 3 Netzwerktheorien, Pareto, weak ties oder V-C-P bei den unendlich vielen Netzwerken nun am besten funktioniert, damit werde ich beim nächsten Mal beginnen. Ich kann nur anhand eigens gemachter Erfahrungen und durch Befragung sehr bekannter Netzwerker unsere Art "Metaerkenntnis" weitergeben.

Beim nächsten Mal gebe ich Ihnen eine Art Empfehlung, was Sie tun können, damit sich der Zeitaufwand beim Netzwerken richtig lohnt. Geniales Netzwerken sollten Sie sehen als eine vertriebs- und marketingunterstützende Tätigkeit, die Ihren Verkaufserfolg extrem erhöht! Ich freue mich, wenn Sie dabei bleiben und die Artikel von mir weiterempfehlen.