Sind Artikelverzeichnisse als Linkquelle noch geeignet?

Artikelportale galten in früheren Zeiten als hervorragende Möglichkeit, Backlinks aufzubauen. Der Ruf der Verzeichnisse, in denen man Fachartikel veröffentlichen kann, hat jedoch in den letzten Jahren stark gelitten.

Macht es noch Sinn, Artikelverzeichnisse als Linkquelle zu nutzen? Die Meinungen zu diesem Thema gehen weit auseinander. Es ist sicher richtig, das Google Artikelverzeichnisse im Zuge der "Penguin"- und "Panda"-Updates abgewertet hat. Dennoch halten viele Webmaster unbeirrt daran fest, Links von Artikelverzeichnissen zu sammeln, um den Linkmix in positiver Weise zu beeinflussen.

Backlinks von Artikelverzeichnissen haben immer noch einen gewissen Wert, da sie aus einem themenrelevanten Umfeld kommen. Die Links von Artikelportalen sind außerdem nachhaltig. Solange das Portal existiert, bleibt der Link bestehen. Der Arbeitsaufwand fällt also nur einmal an – anders als bei Forenlinks, die oft nur Tage oder gar Stunden überdauern, bis sie von einem Moderator aus fadenscheinigen Gründen entfernt werden.

Klasse statt Masse

Viele Internetmarketer haben in vergangenen Zeiten Artikelverzeichnisse dazu genutzt, massenhaft minderwertige Beiträge zu veröffentlichen, um an die begehrten Links zu kommen. Dies war sicherlich der wichtigste Grund, weshalb die Verzeichnisse in den Augen der Suchmaschinen keine so große Rolle mehr spielen wie früher.

Im englischsprachigen Bereich war der Einschnitt besonders deutlich zu spüren. Das wichtigste Artikelportal "EzineArticles" verlor quasi über Nacht fast die Hälfte seines Besucheraufkommens, was für die Betreiber der Seite einer Katastrophe gleichkam.

Wer heute Artikel veröffentlichen will, sollte sicherstellen, dass es sich um hochwertige Inhalte handelt. Zum einen mindert man so das Risiko, dass der Artikel aufgrund von Qualitätsmängeln gar nicht erst angenommen wird. Außerdem sind die Suchmaschinen inzwischen so weit entwickelt, dass sie gute von schlechten Inhalten unterscheiden können. Daher sollten hier nur erstklassige Artikel gepostet werden, die einen echten Mehrwert für den Leser darstellen.

Kein "Keyword Stuffing"

Verzichten Sie darauf, so viele Schlüsselwörter wie möglich in Ihre Artikel einzubauen. Diese Praktik kommt sowohl bei den Suchmaschinen als auch bei den Moderatoren der Artikelverzeichnisse nicht gut an. Eine Keyworddichte von ein bis zwei Prozent ist heutzutage völlig ausreichend, um den Artikel für die Suchmaschinen zu optimieren.

Wenn Sie unbedingt viele Schlüsselwörter einbauen wollen, greifen Sie besser auf sogenannte "LSI-Keywords" zurück. Hierbei handelt es sich um themenrelevante Begriffe, die sich in der Regel gut in den Artikel einfügen lassen und den Text in den Augen der Suchmaschinen seriös und professionell aussehen lassen.

Wie lang darf ein Artikel sein?

Im deutschsprachigen Bereich ist es heute gängige Praxis, dass nur noch Artikel mit einem Minimum von 250 Wörtern angenommen werden. Fassen Sie sich besser kurz, denn langatmige Artikel sind nicht gerade dazu geeignet, das Interesse des Lesers zu wecken. Die meisten Artikelverzeichnisse erlauben das Setzen von ein oder zwei Backlinks.

Wenn Sie zwei oder mehr Links platzieren dürfen, nutzen Sie die Gelegenheit, um auf einige Ihrer Unterseiten zu verlinken. Stellen Sie sicher, dass die Links funktionieren, andernfalls wird der Artikel mit ziemlicher Sicherheit zurückgewiesen. Eine zweite Chance erhalten Sie in der Regel nicht. Es ist außerdem Pflicht, seinen vollen Namen unter den Artikel zu setzen – dies verlangt das neue Telemediengesetz.