Marktfähige Projekte entwickeln
Es benötigt viele Ideen, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Eine Denkhaltung, wie „Ich weiß, was mein Kunde will“oder „Das haben wir immer schon so gemacht“ sind Killerkriterien für die existenziell nötigen neuen Ideen. Neue Ideen gibt es viele: internes Datenmaterial über beispielsweise Kundenzufriedenheit, Qualität, Ideenmanagement (KVP, Open Innovation, Crowd Sourcing) und Trendanalysen.
Einer Ideenbewertung nach klar definierten Kriterien kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Unternehmensspezifische Merkmale ermöglichen, dass nur Produkte entwickelt werden, die nicht „Liebling“ eines Einzelnen sind, sondern einen echten Kundennutzen bieten oder von strategischer Bedeutung sind. Dadurch steigt die Anzahl marktfähiger Projekte, und Mitarbeiter arbeiten an wirklich wichtigen Projekten.
Beispiel: Nutzen-Analyse (Auszug)
Kriterien |
Idee 1 |
Idee 2 |
Idee 3 |
||||
Gewichtung | G | Bewertung | Ergebnis | Bewertung | Ergebnis | Bewertung | Ergebnis |
Kundennutzen | 4 | 6 | 24 | 10 | 40 | 9 | 36 |
Wettbewerbsvorteil | 3 | 1 | 4 | 8 | 24 | 10 | 30 |
Herstellkosten | 2 | 8 | 16 | 1 | 2 | 6 | 12 |
Investition | 2 | 4 | 8 | 9 | 18 | 10 | 20 |
Marge | 2 | 6 | 12 | 3 | 6 | 8 | 16 |
Verkauf Zusatzprodukte | 3 | 8 | 24 | 6 | 18 | 8 | 24 |
Ergebnis | 133 | 108 | 138 |
Produktplanung beginnt am Anfang
Die favorisierte Idee bedarf einer detaillierten Planung, welche als Lastenheft, Spezifikation oder Marketingplan bezeichnet wird. Allen gemein ist, dass das Produkt mit allen Zusatzprodukten und Dienstleistungen erfasst wird. Dafür braucht es Zeit.
Phrasen wie „Machen Sie mal eben“ und „Das haben wir sonst auch so gemacht“ fördern eine kontraproduktive Schnelligkeit. Falsche oder fehlende Produktmerkmale führen zu teuren nachträglichen Korrekturen. Die Kosten für Korrekturen steigen auf das 100-fache in der Konstruktionsphase und um das 1000-fache, wenn das Produkt eingeführt ist.
Praxis-Beispiel
5 Monate vor Einführung fällt einem Mitarbeiter auf, dass es nicht möglich ist, bestehende Zusatzgeräte an das neue Produkt anzubringen. Die Firma entscheidet, das neue Produkt nur mit dieser Zusatzleistung in den Markt einzuführen – gemäß Termin.
Was sind nun die Konsequenzen?
Geldverschwendung | Zeitverschwendung | Sonstiges |
Mitarbeiterzeit
Honorare für Externe Teurere Beschaffung Expresskosten Neudruck von Anleitungen Neudruck Marketingmaterial Lagermaterial entsorgen
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Zusätzliche Meetings
Umkonstruktion Beschaffung neuer Komponenten Neue Materialtests Neue Produkttests Neue Fotos Korrektur Dokumentationen |
Vermehrte Krankheit
Stress Mitarbeiterunzufriedenheit Blockade von Mitarbeitern für neue Projekte Qualitätsmängel |
Die Konsequenzen können die ursprünglichen Projektkosten leicht um 30% in die Höhe katapultieren.
Die anfänglichen Konstruktionskosten von 600 CHF steigen nun auf 60.000 CHF, um alle Änderungen durchzuführen. Nehmen Sie die Senkung der Marge, Preiserhöhung oder Terminverzug nicht länger in Kauf.
Effiziente Produktplanung beinhaltet:
- Klar kommuniziertes Produktziel
- Vorherige Markt- , Kunden-, Wettbewerbsanalyse
- Abteilungsübergreifende Teamarbeit
- Detail-Anforderungen für Kern- und Zusatzprodukte
- Risikoanalysen
- Erfahrung im Projektmanagement
- Frühzeitige Integration des Kunden
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