Gratulieren Sie Ihren Kunden zum Geburtstag?

Aus gegebenem Anlass werfe ich mal wieder einen Blick darauf, wie Firmen mit dem Kunden-Geburtstag umgehen: Meiner war gerade – ich bekam diverse "Geburtstags-Grüße" wie auch "-Geschenke". Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen!

Prüfen Sie die Adress-Daten

Es kann natürlich passieren, dass Ihr Kunde innerhalb eines Jahres (seit dem letzten Geburtstag) umzieht oder sich sonst etwas ändert. Auch abhängig davon, ob Sie btb oder btc tätig sind: Gängiger ist der Geburtstags-Gruß, wenn Sie private Endverbraucher adressieren, doch auch „gewerblich“ wird das immer üblicher, auch via Soziale Netzwerke.

Wie auch immer, eher (sehr viel) seltener kommt es vor, dass das „Geburtstags-Kind“ das Geschlecht gewechselt hat: Ich war durchaus überrascht, von einem Unternehmen mit „Frau Hanspeter Reiter“ angeschrieben zu werden. Nun, nachvollziehbar ist das schon, handelt es sich doch um ein Kosmetik-Unternehmen, das zu 99% weibliche Kunden hat. Gefährlich übrigens kann auch der Name werden: Der meine ist dort mal wieder falsch geschrieben, nämlich „Hans Peter“.

Schenken Sie ein Goodie!

Ja, das erwarten Ihre Kunden inzwischen von Ihnen, weil es üblich ist! Ich z. B. bekomme eine „Überraschung“ vom Bio-Laden versprochen, 5,55 € vom Elektronik-Versender usw. Das oben schon mal genannte Unternehmen verspricht mir auch etwas, voll tönend mit dem Teaser auf dem Kuvert „Freuen Sie sich auf ein Geburtstagsgeschenk in diesem Brief!“.

Aber hallo, das mache ich! Und mache es auf, das Kuvert, welche Überraschung: Drinnen ist das Angebot eines Lotto-Anbieters, der mir einen Gewinn verspricht – wenn ich mitmache. Hmm… – würden Sie das als Geschenk akzeptieren? Nun, ich verzichte darauf, offen gesagt. Seien Sie also vorsichtig mit „Geschenken“! Ihr Kunde sollte es als wertig wie auch wertschätzend wahrnehmen können.

Verzichten Sie darauf, die Kontakt-Chance auszuschlachten.

Das nämlich hat der Kosmetik-Anbieter getan, indem er seine Kunden für das Lotto-Gewinnspiel öffnet, noch dazu in einem sensiblen Bereich. Mag von der Marketing-Idee her geschickt sein, im Sinne von „Geben und Nehmen“, doch das war mit dem Holzhammer – meine ich. Anders herum wird ein Schuh daraus, wenn mein „Lieferant“ für mich spielt und mir die Gewinne daraus (anteilig) zusichert.

Was Adress-Vermietung (oder vielleicht auch – Tausch) angeht, ist das allerdings geschickt angelegt: Der seit einigen Jahren geforderte Nachweis der Adress-Quelle bei Mailings wird hier sanft eingeflogen, indem mein Geschäftspartner sozusagen das andere Unternehmen empfiehlt und sich als Quelle outet: Das wäre durchaus nachahmenswert.

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