Die Rolle der Marketingabteilung – Kunden optimal bedienen

Es ist teilweise leider immer noch so, dass die Abteilungsstruktur der meisten Unternehmen darauf ausgerichtet ist, der Abteilung Vertrieb zuzuarbeiten und deren Anforderungen gerecht zu werden. Doch wird der (inoffizielle) Status einer Vertriebsabteilung hierbei teilweise überschätzt. Jedoch sollte Marketing auch nicht als verlängerter Arm der Vertriebsabteilung gelten.

Die klassische Struktur einer Marketingabteilung

Marketing ist die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potentiellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. (Meffert, 1998)

1. Aufbau der Marketingabteilung

Der klassische Strukturaufbau besteht aus:

  • Marketingleiter / Marketing Manager
  • Produktgruppenleiter / Group Brand Manager
  • (Senior)Produkt Manager / (Senior) Product Manager
  • Junior-Produktmanager / Junior Product Manager
  • Und möglicherweise noch die Marketingassistenz / Marketing Assistant

2. Funktion einer Marketingabteilung

In den meisten Unternehmen konzentriert sich die Rolle der Marketingabteilung auf die Konzeption, Organisation und Durchführung aller Maßnahmen, die dem Verkauf eines Produktes dienen. Sie stellt den Vertriebsmitarbeitern das Material zur Verfügung, das diese für ihre tägliche Arbeit benötigen.

3. Marketing und Vertrieb

Strukturell betrachtet sind Marketing und Vertrieb innerhalb einer Unternehmensstruktur gleichgestellt. Beide sind Partner, die auf unterschiedliche Art und Weise ein und dasselbe Ziel erreichen wollen.

4. Unterschiede von Marketing und Vertrieb

Die Denk- und Arbeitsweise einer Marketingabteilung unterscheidet sich doch erheblich von der einer Vertriebsabteilung. Marketer denken langfristig, während Vertrieber eher kurzfristig orientiert sind.

5. Sind einige gleicher als andere?

Das Ziel eines Unternehmens ist es, kurzfristigen Umsatz zu machen mit der Option, sich langfristig auf dem jeweiligen Markt behaupten zu können. Geschäftsführer sind von daher geneigt, der Vertriebsabteilung in deren Wünschen und Prognosen Vorrang zu gewähren. Dies ist sicherlich verständlich. Doch ist es auch immer richtig?

Auf der anderen Seite neigen Marketingleiter dazu, nicht oder wenig auf die kurzfristigen Wünsche der Geschäfts- oder Vertriebsleitung einzugehen und liefern eher langfristige Ergebnisse ab. Das ist zum Teil verständlich, denn oftmals benötigt es eine geraume Zeit, um ein Produkt oder eine Dienstleistung strategisch optimal auszurichten, so dass es auch ein Erfolg wird.

Dieser Zwiespalt endet oftmals darin, dass die Mitarbeiter beider Abteilungen mehr damit beschäftigt sind, Strategien zu erarbeiten, wie sie beweisen können, dass sie Recht haben als das Unternehmen nach vorne zu bringen.

6. Wege aus dem Dilemma

Fakt ist, dass ein Unternehmen sowohl kurzfristige als auch langfristige Strategien benötigt, um in einer schnelllebigen Zeit wie dieser überleben zu können. Von daher ist Flexibilität sowohl von der Vertriebs- als auch von der Marketingleitung erforderlich. Aus Geschäftsleitungssicht ist es von daher ratsam und dringend notwendig, beide Abteilungen innerhalb der Organisationsstruktur nebeneinander anzuordnen und klare Richtlinien hinsichtlich kurz- als auch langfristiger Ziele zu geben.

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