Werden Sie stark mit Psychohygiene

"Sag mir, was du heute denkst - und ich sag dir, wie du morgen lebst." Haben Sie sich beim Sprechen schon einmal selbst zugehört? Kommen da nicht oft solche Redewendungen wie: "Das ist ein Problem" oder "Das sieht nicht schlecht aus" oder "Da hat mich doch einer tierisch geärgert"? Mit Psychohygiene werden Sie stärker und ausgeglichener.

Stellen Sie sich einmal vor: In Ihrem Kopf sitzt ein ganz gewissenhafter Diener, der all Ihre Be­fehle bedingungslos ausführt, egal ob diese für Sie zum Guten oder Schlechten sind. Und er hat noch einen Hörfehler: Er kennt sämtliche negativen Formulierungen nicht, also z. B. „nein, nicht, kein“.

Sie denken nun gewohnheitsmäßig, wenn Sie morgens aufwachen und es reg­net: „Och, was für ein lausiger Tag.“ Und was serviert Ihnen Ihr Diener: Ja, Sie bekommen Ihren lausigen Tag! Oder Sie denken: „Ich möchte keine Kopfschmerzen!“ – Und Sie bekommen prompt Ihre gewohnten Kopfschmerzen, weil Ihr Diener das Wörtchen „keine“ nicht kennt.

Ganz provokativ gesagt: „Ihre Gedanken sind daher so „gefährlich“, dass sie nicht unkontrol­liert gedacht werden dürften.“ Und was tun wir Tag für Tag?

Denken Sie bitte immer daran:

Was Sie mit in den Schlaf nehmen, arbeitet die ganze Nacht in Ihrem Inneren

Wollen Sie wirklich, dass negative Gedanken in Ihnen wachsen und gären, faulen?

Das muss nicht sein! Sie können ganz bewusst mit positiven Gedanken Ihren Schlaf zu Ihrem „Glücksbringer“ und Magneten für eine bessere Lebensqualität programmieren.

Innere Stimmen, Selbstgespräche und ihre Auswirkungen

Wie sprechen Sie mit sich selbst? Kritisch, in Vorwürfen, in Schuldzuweisungen, in Entschuldi­gungen, die anderen sind schuldig? Freuen Sie sich über Ihr Spiegelbild? Oder nach dem Motto: „Ich kenn dich nicht, aber waschen tu ich dich doch!“

Denken Sie manchmal mit Grauen an eine bevorstehende schwierige Besprechung oder Seminarteilnehmer? Und wie gestaltet sich dies dann? Sicherlich zäh, mühsam und mit viel, viel Energieaufwand. Das nennt man dann „selbsterfüllende Prophezeiung“. Gehen Sie doch einfach hin und visualisieren Sie schon positiv (mindestens drei Tage vorher) dieses Treffen.

Haben Sie oft Gedanken von Misstrauen, Angst, Schuld, Ärger, Wut und Zorn? Das ist ein ne­gativer Nährboden, der Ihnen nur schadet. Alles was Sie wütend macht, wovor Sie Angst ha­ben, sich ärgern etc. – diesen Personen geben Sie Macht! – Und Sie sind somit in der Opfer-Falle. Sie sind Ihr eigener Regisseur in Ihrem „Lebensfilm“ und somit können (sollten) Sie alles selbst steuern! Der Schlüssel hierfür heißt: „Verantwortung“ übernehmen in allen Lebensbe­reichen.

Bei Angstgedanken helfen ganz bewusst umgelenkte Dankbarkeits-Gedanken. Sie haben während einer Heimfahrt auf schneeglatter Straße Angst, dass Sie einen Unfall haben könn­ten. Da müssen Sie unbedingt gleich umprogrammieren. Sie denken dann ganz bewusst mindestens fünf Gedanken der Dankbarkeit (Ich bin dankbar, dass ich das Seminar halten durfte; ich bin dankbar, dass mich meine Seminarteilnehmer akzeptieren und wertschätzen usw.). – Unser Gehirn kann nicht zwei Dinge gleichzeitig denken. Merken Sie sich daher: Dankbarkeit löscht die Angst!!

Wie sieht es mit Gefühlen, liebevollem Miteinander, Werten, Ethik usw. aus? Im Business haben Gefühle keinen Platz. Wer Gefühle zeigt, ist schwach. Also geht der „Geschäftsmann“ mit „Pokerface“ durch den Alltag. Nur zu Hause wundert er sich eines Tages, dass seine Partner­schaft immer kälter wird.

Darum: Wer selbstbewusst und stark ist, der kann auch Gefühle zei­gen. Wann haben Sie das letzte Mal einem Menschen ein Kompliment gemacht, wann ge­lobt oder jemandem eine Freude bereitet?

Wir sind ständig Lehrer und Schüler

Haben Sie gewusst, dass wir Menschen uns gegenüber immer „Lehrer und Schüler“ sind? Bringt Sie ein Mitarbeiter oder Kollege immer auf die Palme, weil er alles sooooo gründlich macht und dabei langsam wie eine Schnecke vorankommt? Könnte das vielleicht eine Botschaft für Sie sein? – Vielleicht spiegelt Ihnen diese Person, dass Sie einmal in Ihrer Hektik und alles auf einmal erledigen zu müssen mit seiner Langsamkeit, dass es bei Ihnen höchste Zeit ist, einen Gang niedriger zu schalten?!

Wollen Sie mehr über die Sprache des Lebens, die Sprache der Umstände, Gefühle, Ethik und Werte und ganz besonders die Sprache mit meinem Körper uvm. kennen lernen? Wie lange wollen Sie noch, dass Sie „fremd gesteuert“ gelebt werden?

Wie lange wollen Sie ständig eine bessere Lebensqualität hinausschieben nach dem Motto „morgen habe ich Zeit“, „morgen werde ich glücklich sein“, „morgen kann ich mir das leisten“. Wir haben in der Schule so vieles über Deutsch, Mathematik, Physik, Geschichte, chemische Formeln und Wurzelrechnen gelernt. Aber wir haben nicht gelernt, wie man ein Leben glücklich führt und sein Leben selbst verantwor­tungsvoll in die Hand nimmt.

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