Wann sind Sie medikamentenabhängig?

Sie greifen ab und an zur Kopfschmerztablette und haben auch schon hin und wieder ein Schlafmittel genommen, wenn das Gedankenkarussell in Ihrem Kopf nicht zu stoppen war? Keine Angst, hier handelt es sich noch nicht um eine Medikamentenabhängigkeit. Allerdings besteht zweifelsfrei das Risiko der Medikamentenabhängigkeit.

Vom Risiko der Medikamentenabhängigkeit sollten sich insbesondere ältere Menschen in Acht nehmen. Was können Sie tun, um das Risiko dieser Sucht zu verfallen, zu minimieren?

Medikamente ohne Risiko gibt es nicht

Medikamente werden verschrieben, um körperliche und seelische Leiden zu lindern. Dagegen ist auch grundsätzlich nichts einzuwenden. Jedoch sollte der Arzt darauf hinweisen oder sogar darauf bestehen, dass Pillen keine Dauerlösung darstellen und Medikamente gegen seelische Störungen immer in Verbindung mit einer Psychotherapie eingesetzt werden sollten.

Wer den Absprung verpasst hat und das Risiko übersieht, kommt von den Medikamenten nicht mehr los und klammert sich an seine Pillen wie an einen Rettungsring. So erhöht sich das Risiko einer Medikamentenabhängigkeit mehr und mehr.

Medikamentenabhängigkeit – Gewöhnungssache oder Risiko?

Wer Medikamente über einen längeren Zeitraum einnimmt, wird früher oder später merken, dass die ursprünglich verschriebene Dosis nicht mehr anschlägt. Denn der Körper hat sich an das Präparat gewöhnt. Somit veranlassen viele Patienten in Eigenregie eine Dosissteigerung. Das Risiko einer psychischen Medikamentenabhängigkeit ist dann bereits vorhanden. Denn man ist der festen Überzeugung, dass es unmöglich ist, den Alltag ohne die Tabletten zu bewältigen.

Medikamente sind das Risiko nicht wert

Durch die Medikamente ist es nur gelungen, die negativen Gefühle und körperlichen Beschwerden weitgehend auszublenden. Wer Medikamente über einen längeren Zeitraum nimmt, wird sie nur noch schwer absetzen können und unweigerlich in die Medikamentenabhängigkeit geraten. Denn wie schon gesagt, hat sich der Körper buchstäblich daran gewöhnt. Somit treten bei einem abrupten Absetzen der Medikamente die Symptome der Medikamentenabhängigkeit verstärkt auf.

Wer Beruhigungsmittel nach längerer Einnahme von einem Tag auf den anderen absetzt, muss mit Herzklopfen, Schweißausbrüchen und innerer Unruhe als Symptome der Medikamentenabhängigkeit rechnen.

Das Risiko einer Medikamentenabhängigkeit ist besonders bei älteren Menschen groß. Sie klammern sich an das Präparat und dessen Wirkung. Damit verbunden ist das Risiko von Stürzen und Unfällen aufgrund der verminderten Motorik und Reaktionsfähigkeit in Folge der Medikamentenabhängigkeit.

Das Risiko einer Medikamentenabhängigkeit ist immer vorhanden. Um das Risiko zu minimieren, sollten Medikamente nur genau nach Vorschrift und nicht über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen werden.

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