Vornamen für Tiefdruckgebiete

Seit den 90er-Jahren wird in den Wetternachrichten immer häufiger von Hoch- und Tiefdruckgebieten mit Namen wie "Bert" oder "Sybille" berichtet. Dabei vergibt das Institut für Meteorologie an der Freien Universität Berlin schon seit über 50 Jahren Männer- und Frauennamen an Hoch- und Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Europa beeinflussen.
Damit ist das Meteorologische Institut in Deutschland fast das einzige auf der Welt, das Namen vergibt. Nur der Wetterdienst der USA pflegt eine ähnliche Praxis. Und von ihm haben die Deutschen diese Idee auch übernommen. Der US-Wetterdienst hatte sich im 2. Weltkrieg angewöhnt, Taifunen im Pazifik einen Frauennamen zu geben – wahrscheinlich, weil sie ebenfalls für Wirbel und Unruhe sorgen können. Die Benennung erfolgte nach alphabetischer Reihenfolge. So konnten die Meteorologen auf Wetterkarten mehrere Taifune problemlos kennzeichnen und auseinander halten. Mit Hurrikans verfuhren sie bald genauso.
 
Einer deutschen Meteorologin am Institut in Berlin gefiel die Idee, und so gab es ab 1954 auf Wetterkarten des Instituts für Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen, für Hochdruckgebiete männliche Vornamen.

Seit 1999 gibt es diese strikte Trennung in weibliche Tiefdruckgebiete und männliche Hochdruckgebiete allerdings nicht mehr – viele hatten sich über die Ungerechtigkeit beschwert. Jetzt vergibt das Institut im jährlichen Wechsel entweder Frauen- oder Männernamen für Hoch- und Tiefdruckgebiete. So trugen im Jahr 2006 Hochdruckgebiete männliche Vornamen und Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen. Im Jahr 2007 ist es umgekehrt, die Hochdruckgebiete sind weiblich, die Tiefdruckgebiete sind männlich.