Trennung und Scheidung: Der Rosenkrieg

Nach Schätzungen wird fast jede zweite Scheidung von rosenkriegähnlichen Zuständen dominiert! Die Folgen für die Streithähne sind ernüchternd: Sie reichen von starken körperlichen Beschwerden bis zu extremen psychischen Auswirkungen. Auch vor Kindern machen die dramatischen Auswirkungen eines Rosenkrieges nicht halt.

Laut Statistischem Bundesamt wurden 2008 fast 192 000 Ehen in Deutschland geschieden. Nicht bekannt ist die Anzahl der Scheidungen, die einen oft jahrelangen Streit um Besitzansprüche oder Sorgerecht der Kinder nach sich ziehen. Die Ursachen sind immer die gleichen:

  • zurückgewiesene Gefühle lassen Liebe in Hass umschlagen;
  • der Partner wird für die eigenen Probleme verantwortlich gemacht;
  • keiner gönnt dem anderen einen Vorteil, um nicht selber als Verlierer dazustehen.

Trennung: Rosenkrieg-Beispiele

Im “Tagesgeschäft“ gipfelt dies dann in einem Kleinkrieg, der an “grausamer Komik“ kaum zu überbieten ist. Da gab es zum Beispiel

  • die Frau, die ihrem Ehemann nach monatelangem Streit einen halben Gartenschlauch überließ, und zwar der Länge nach durchgeschnitten;
  • die verlassene Ehefrau, die den teuren PKW des Ehemannes zu Schrott fuhr mit der Begründung, dass ein neuer Wagen fällig war;
  • die Geliebte eines verheirateten Mannes, die ein Geburtstagsgeschenk mit voller Anschrift an die Ehefrau des Mannes schickt.

Nicht selten verursacht der Rosenkrieg einen markanten Rückgang des Lebensstandards und führt einen oder beide Partner in den finanziellen Ruin.

Trennung: Folgen für die Kinder

Die wahren Verlierer aber sind immer die Kinder, die häufig aus egoistischen Gründen als Druckmittel im Scheidungskrieg eingesetzt werden. Bei fast jedem zweiten betroffenen Kind kommt es zu massiven Verhaltensänderungen, die sich in Aggressionen oder Ängsten manifestieren. Traurigkeit, Freudlosigkeit, Schulversagen, psychosomatischen Beschwerden, Ess- und Schlafstörungen oder extremes In-sich-Zurückziehen; die Liste der Auffälligkeiten ist lang.

Das beste Gegenmittel ist ein Einfaches: Streitende Paare sollten sich aus dem Wege gehen. Falls der Umgang mit den Kindern diesem Vorgehen entgegenstehen, muss hier eine organisatorische Lösung angestrebt werden. Beispiel: Der Vater holt sein Kind am Freitag vom Kindergarten ab und bringt es Montag früh wieder hin. Die Mutter holt es Montagnachmittag ab. So gehen sich die Eltern aus dem Weg.

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