Wieso Lärm schlecht für unseren Stresspegel ist

Rasenmäher, Düsenjets oder Autos geben Geräusche von sich, die den Menschen tagtäglich belasten. Egal, ob es der Presslufthammer an der Straße ist oder der Nachbar stundenlang auf seiner Trompete übt: Die Ohren eines Menschen stehen permanent auf Arbeit und das ohne Pause. Es gibt etwa 15.000 Hörzellen, die ihren Platz im Innern des Ohres haben.

Diese fangen die Schallwellen ab, verarbeiten sie zu Signalen, die ans Gehirn geschickt werden.

Wann genau stört Lärm eigentlich?

Experten sprechen davon „Störung“, wenn ein Geräusch uns beeinträchtigt, also, wenn wir beispielsweise von ihm gestört werden. Dabei ist das Geräusch von einigen Geräuschquellen abhängig. Es spielt auch eine Rolle, in welcher Situation wir uns momentan befinden. „Lärm wird als subjektiv eingestuft,“ so berichtet die Gesellschaft für Akustik. Dabei ist der Geräuschpegel keine Erfindung aus unserer Zeit, sondern es gab ihn schon im antiken Rom. Dort wird von historischen Quellen berichtet, die sehr laut gewesen sein sollen.

Vielen Menschen rauben Geräusche den Schlaf, manche werden sogar richtig krank davon. Also gilt es heute wie gestern, Geräusch ist eine Belastung, die krank machen kann und die kognitive Leistung einschränkt. Außerdem kann das Gehör durch einen Knall, wie etwa die Silvesterknaller, das Innenohr so beschädigen, dass der Betroffene schwerhörig wird. Es kann auch ein leises Rauschen und Pfeifen im Ohr entstehen.

Dauerhafte Geräusche können als Körperverletzung betrachtet werden

Die Schmerzschwelle für Lärm liegt zwischen 120 und 130 Dezibel. Muss der Mensch diesen Lärm aushalten, so hält er sich automatisch die Ohren zu. Wer nun einer Dauerbelastung von 85 Dezibel, durch beispielsweise eine stark befahrene Straße, ausgesetzt ist, schadet seiner Gesundheit. Bluthochdruck, Herzinfarkt, Magengeschwüre oder Arteriosklerose können auf eine stete Lärmbelastung hinweisen. Viele Menschen wissen nicht, dass stete Geräuschen nicht nur dem Gehör schaden, sondern enorme Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben.

Ebenso sind das Schlafverhalten beeinträchtigt und der Stress erhöht sich. Wer beispielsweise an einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße wohnt, kann einen erhöhten Blutdruck bekommen. Ab Dezibel 85 leidet das Gehör.

Stresshormone beeinflussen den ganzen Körper

Führt Lärm am Arbeitsplatz oder ein Discobesuch zu einem direkten Einfluss auf das Gehör, so wirken sich körperliche Stressreaktionen schon bei einem niedrigen Schallpegel auf den kompletten Organismus aus. Selbst wenn die Beschallung nicht zu einer körperlichen Erkrankungen führt, kann sie der Psyche zusetzen. Es kommen Konzentrationsprobleme, Nervosität und erhöhter Stress dazu. Auch wie Betroffene den Lärm bewerten, hängt davon ab wie der Betroffene den Lärm empfindet.

Wer denkt, dass Bürolärm nicht als Stress zählt, der irrt. Den Geräuschpegel gibt es nicht nur beim Start eines Flugzeuges oder eines donnernden Lastwagens. Ein erhöhter Schallpegel im Büro kann ebenso der Gesundheit zusetzen. Gerade in Zeiten der Großraumbüros wächst der Stress immer weiter an. Es wurde nachgewiesen, dass Mitarbeiter, die Lautstärken ausgesetzt waren, bis zu zehn Prozent weniger Leistungsfähigkeit aufweisen.

Da der Stress sich nicht von allein abbaut, müssen die Hormone mit Sport oder Entspannung gesenkt werden z. B. ist autogenes Training nachweislich bei Stressbeschwerden hilfreich. Durch das regelmäßige Üben, werden Geist und Körper weniger anfällig für Stress.

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