Warum Kampf- oder Flucht-Impuls bei Stress?
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Bunga, der Urzeitmensch, trabt durch den Wald. Er ist auf der Jagd und trägt seine Keule fest in beiden Händen. Plötzlich raschelt es nicht weit von ihm in Gebüsch. Bungas Körper signalisiert Stress.
Hormone, wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet. Sein Herz schlägt schneller, seine Atemfrequenz beschleunigt sich. Blut wird in die großen Muskeln gepumpt. Der Stress gibt seinem Körper einen Schub von Kraft und Energie. Bunga weiß, dass es in dieser Gegend jagdbare Tiere gibt. Darum packt er seine Keule fester. Bunga ist bereit zum Kampf.
Das Rascheln kommt näher. Bunga hört, wie sich die Blätter bewegen. Anscheinend handelt es sich um ein großes Tier. Ein Bär vielleicht. Der Stress verstärkt sich. Bungas Gehirn arbeitet nun auf Hochtouren, um die Situation abzuschätzen. Er erkennt: Flucht ist in diesem Fall die bessere Lösung.
Der Stress, der alles für den Kampf bereit gemacht hat, stärkt ebenso den Körper für die Flucht. Bunga rennt davon, so schnell er kann.
Kampf oder Flucht in der modernen Welt
Heutzutage sind in der Regel weder Kampf noch Flucht die geeigneten Strategien, um Stress zu bewältigen. Wenn wir beispielsweise Ärger mit dem Chef haben und uns gestresst fühlen, werden wir ebenso wenig die Faust schwingen, wie wir nicht davonlaufen, weil wir in Zeitnot sind. Da hat uns die soziale Evolution zum Glück ein ganzes Stück voran gebracht. Dennoch läuft in unseren Körper der exakt gleiche Prozess ab, wie zu Bungas Zeiten.
Als Folge bleiben wir bei Stress sprichwörtlich auf unserem Bewegungsdrang sitzen.
Kampf und Flucht bei chronischem Stress
Unser Thema heutzutage ist vor allem der chronische Stress. Wer einmal dem Impuls von Kampf und Flucht nicht folgen kann, wird sicherlich keinen Schaden nehmen. Ist aber Stress ein immer wieder kehrender Zustand und wird nicht durch adäquate Bewegung beseitigt, sind gesundheitliche Folgen durchaus zu erwarten.
Darum ist Bewegung eine der wichtigsten Säulen der Stressbekämpfung. Mit Sport jeglicher Art, unterstützen Sie Ihren Körper beim Abbau aller Symptome von Kampf und Flucht, die auf Stress zurückzuführen sind.
Bewegung statt Kampf und Flucht
Es muss nicht immer der Dauerlauf sein. Auch wenn regelmäßiger Sport natürlich die beste Chance bietet, gesundheitliche Schäden durch Stress erst gar nicht entstehen zu lassen.
Nutzen Sie tagsüber die Treppe, statt in den Lift zu steigen. Gehen Sie zu Fuß, wann immer es möglich ist. Legen Sie die eine oder andere Strecke mit dem Fahrrad zurück, statt das Auto zu nehmen.
Ihre körperliche Verfassung und Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress werden es Ihnen danken.