Stressmanagement: Finden Sie Ihre persönliche Strategie

Stressmanagement ist einfach und schwer zugleich. Schwer, weil es kein Allheilmittel für sämtliche unterschiedliche Stress-Situationen gibt und leicht, weil man durch nur vier Ansatzpunkte seine ganz persönlichen Strategien zur Bewältigung von Stress herleiten kann.

Ein sinnvolles Stressmanagement funktioniert immer mit mindestens einer Strategie, die ich Ihnen hier vorstelle. Da allerdings jeder andere Affinitäten zum Bewältigen von Stress hat, ist es notwendig, dass Sie verschiedene Techniken ausprobieren. Nutzen Sie diejenige, die Ihnen am ehesten das Gefühl gibt, den Stress unter Kontrolle zu haben.

Erste Strategie: Weichen Sie dem Stress aus

Das klappt natürlich nicht in jedem Fall. Zudem wäre es auch nicht gesund, völlig ohne Stress zu leben. Sie werden jedoch erstaunt sein, wie oft Sie dem drohenden Stress tatsächlich ausweichen können. Konkret heißt das für Ihr Stressmanagement:

  • Lernen Sie „Nein“ zu sagen!
    Achten Sie auf Ihre Grenzen. Jede Verpflichtung, die darüber hinaus geht, wird Ihnen Stress verursachen. Stoppen Sie darum, bevor es soweit ist. Es ist einfacher rechtzeitig auf die Bremse zu treten, als den entstandenen Stress zu bewältigen.
  • Meiden Sie Menschen, die Sie stressen
    Es gibt Menschen, die ständig Stress um sich verbreiten. Stress ist ansteckend. Darum ist es besser, jemandem aus dem Weg zu gehen, dessen Einfluss sich negativ auswirkt. Damit schützen Sie sich selbst. Auch das ist Stressmanagement.
  • Sorgen Sie für eine angenehme Umgebung
    Wenn Sie bestimmte Themen in Diskussionen auf die Palme bringen – weichen Sie ihnen aus. Gibt es Fernsehsendungen, die Sie nicht ausstehen können? Schalten Sie das Gerät ab! Nervt Sie der tägliche Verkehr? Suchen Sie sich eine Route, die vielleicht länger, aber weniger stressbehaftet ist. Untersuchen Sie Ihr Umfeld ganz gezielt auf solche unerfreuliche Anteile und eliminieren Sie diesen Stress, wo immer Sie können.
  • Kürzen Sie Ihre Aufgabenliste
    Unterscheiden Sie zwischen „sollte“- und „muss“-Themen. Eine wichtige Strategie beim Bewältigen von Stress ist die, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen.

Zweite Strategie: Ändern Sie die Stress-Situationen

Wenn Sie Ihrem Stress nicht ausweichen können, versuchen Sie ihn aktiv zu verändern. Häufig gelingt dies durch veränderte Kommunikation im täglichen Leben.

  • Äußern Sie Ihre Gefühle, anstatt sie zu unterdrücken.
    Wenn Ihnen etwas Stress verursacht, teilen Sie das Ihrem Umfeld offen und respektvoll mit. Ein klares Wort zur rechten Zeit verhindert, dass sich Ihr Ärger oder Stress immer weiter aufbaut und Ihnen irgendwann auf den Magen schlägt. Damit betreiben Sie vorausschauendes Stressmanagement und Gesundheitsprävention gleichermaßen.
  • Gehen Sie Kompromisse ein.
    Man muss nicht jeden Kampf kämpfen. Oft liegt die Weisheit im Mittelweg. Das Bewältigen von Stress kostet häufig mehr Kraft, als an einer passenden Stelle nachzugeben. Stressmanagement ist Energiemanagement.

Dritte Strategie: Passen Sie sich dem Stress an

Wenn Sie weder dem Stress ausweichen, noch ihn ändern können, passen Sie sich an. Diese Strategie mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Stressmanagement bedeutet eigentlich, sich eben nicht dem Stress unterzuordnen, sondern ihn zu bewältigen. Dennoch hilft es oft, die eigene Einstellung zum Stress zu verändern und sich dadurch auf den jeweiligen Stress einzustellen.

  • Sehen Sie Ihre Aufgaben als Herausforderung an
    Wer begreift, dass jeder Stress auch stets die Chance zur Weiterentwicklung beinhaltet, hat eine wirksame Strategie zur Bewältigung an der Hand.
  • Verabschieden Sie sich von Perfektionismus
    Zu hohe Maßstäbe setzen unter Druck. Daher sind sie eine der Hauptursachen für Stress. Vielleicht geht es ja auch ein wenig lockerer.

Vierte Strategie: Akzeptieren Sie den Stress

Manchmal ist die beste Strategie, um Stress zu bewältigen, ihn so zu akzeptieren, wie er ist. Jedes Ankämpfen würde nur unnötig Energie kosten und wäre im Endeffekt vergebens.

  • Lernen Sie die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die Sie nicht ändern können.
    Machen Sie sich klar, dass es Ursachen für Stress gibt, die Sie nicht beeinflussen können. Ein Unfall, der Tod eines Menschen – alles dies sind Ereignisse, die Ihnen selbst mit der besten Strategie zur Bewältigung von Stress widerfahren werden. Sie sind unabänderlich und gehören zum Leben.
  • Probieren Sie es mal mit Verzeihen
    „Nobody’s perfect.“ Vergessen Sie nie, dass Menschen Fehler machen. Das kann bei der Arbeit ebenso sein, wie im Umgang miteinander. Nehmen Sie darauf Rücksicht. Das vermindert Ärger und Stress. Zudem verbessert es Ihre sozialen Kontakte, was dann auch Ihren Stress reduziert.

Um Ihren Stress sinnvoll zu bewältigen, also ein funktionierendes Stressmanagement zu erreichen, bleibt Ihnen immer die Wahl entweder die Situationen oder sich selbst zu verändern.

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