Stress abbauen: Was ist eigentlich Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR)?

Hinter diesem englischen Begriff verbirgt sich ein Konzept, um mit Achtsamkeitstraining Stress zuverlässig zu bewältigen.

Entwickelt wurde diese Methode bereits Ende der 70er Jahre. Der amerikanische Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn gründete die Stress Reduction Clinic, eine Abteilung der Universitätsklinik von Massachusetts. Dort suchte man nach einer sinnvollen Behandlung von Schmerzpatienten, die als austherapiert galten. Sie sollten lernen, die eigene Einstellung zum Körper so zu verändern, dass dadurch positive Krankheitsverläufe erreicht werden konnten und sich ihr Leben erleichterte. Recht schnell erweiterte sich die Zahl der Patienten auf solche, die unter Stress litten.

Wie wirkt Mindfulness Based Stress Reduction – MBSR? 
Das Achtsamkeitstraining bedient sich bewährter, jahrhundertealter buddhistischer Techniken. Diese lehren eine Geisteshaltung, die darauf abzielt, sich bewusst dem gegenwärtigen Augenblick zu widmen. Ohne Urteil oder Bewertung werden Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen wahrgenommen. Dadurch beruhigt sich gleichsam der Geist. Mit etwas Übung kann die eigene, aktuelle Situation besser akzeptiert werden. Die Konzentration auf den Moment relativiert die Einstellung zu auftretendem Stress. Besonders wirkt MBSR:  

  • auf die Fähigkeit, sich zu entspannen
  • auf die Steigerung von Selbstvertrauen
  • auf kompetenten Umgang mit Stress
  • auf die Verminderung von physischen und psychischen Beschwerden

Wie läuft Mindfulness Based Stress Reduction –  MBSR ab?
Ein Kurs zum Erlernen von MBSR dauert in der Regel 8 Wochen. In dieser Zeit werden die Elemente des MBSR eingeübt. Der Body-Scan: Dabei tastet man liegend in Gedanken den Körper ab. Man spürt innerliche Funktionen und Signale nach, das heißt man wendet sich ganz seinem Körper zu. Die Atem-Meditation: Im Sitzen beobachtet man Ein- und Ausatmen. Auch abschweifende Gedanken werden als solche wahrgenommen und die Aufmerksamkeit bewusst wieder zurückgeführt.

Teile des Hatha-Yoga: Das sind einfache Körperübungen, die die Achtsamkeit auf sanfte Bewegung lenken. Diese typischen MBSR-Elemente werden an sechs Tagen pro Woche für jeweils 45 Minuten durchgeführt. Zusätzlich gibt es noch Alltagsmeditationen, die man überall und jederzeit – auch kurz – durchführen kann. Dabei konzentriert man sich auf das, was man gerade macht, gleichgültig ob es Essen oder Fensterputzen ist.

Die Wirksamkeit von MBSR hat sich mittlerweile nicht nur durch praktische Ergebnisse, sondern auch anhand wissenschaftlicher Studien bewiesen. So konnte Dr. Paul Grossman, von der Universitätsklinik Basel,  den Nutzen von MBSR bei Stress und chronischen Krankheiten aufzeigen. Beim Mindfulness Based Stress Reduction –  MBSR werden Automatismen durchbrochen. Die intensive Wahrnehmung des Augenblicks hilft Vergangenes und Kommendes neu einzuordnen. Die Bedrohung nimmt ab. Stressgefühle werden relativiert und sind somit weniger wichtig.