Reizblase durch zu viel Stress: Verschaffen Sie sich Linderung

Für die Betroffenen ist sie extrem quälend: die Reizblase. Ein ständiger Harndrang zwingt in kurzen Abständen dazu, die Toilette aufzusuchen. Dennoch bringt das keine Erleichterung, weil immer nur wenig ausgeschieden wird. Menschen, die unter einer hyperaktiven Blase leiden, fühlen sich in Ihrem täglichen Leben stark eingeschränkt.

Am Anfang steht die Ursachenforschung

Dauernder Harndrang kann aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Darum sollten Sie zu allererst einen Urologen aufsuchen. Dieser kann sicher ausschließen, ob ein Infekt hinter Ihren Beschwerden steckt. Auch ein Östrogenmangel bei Frauen kann eine ähnliche Symptomatik aufweisen. Findet sich kein organischer Befund, können Stress und psychische Belastungen zu einer sogenannten hyperaktiven Blase führen.

Keine Organerkrankung – was jetzt?

So beruhigend eine „nicht körperliche“ Diagnose auch sein mag, so unbefriedigt lässt sie den Kranken zurück. Was ist jetzt zu tun, um Linderung zu erfahren? Macht man sich klar, was in einer Reizblase vor sich geht, weist das in die Richtung, in der man ansetzen kann.

Normalerweise zeigen viele Nerven in der Blase an, wann diese ein bestimmtes Füllniveau erreicht hat. Dann ist genügend Zeit, eine Toilette aufzusuchen. Da diese Nerven dem vegetativen, also dem nicht-willkürlichen System angehören, können sie durch Stress, Aufregung, Erschütterung und Belastungen gestört werden. Sie zeigen dann schlicht falsch an. Für den Betroffenen macht dies gefühlsmäßig keinen Unterschied. Die Blase gibt das Zeichen: voll! Jeder von uns kennt Situationen, in denen das geschieht. Vor einer Prüfung, beispielsweise, oder einem Auftritt muss man ganz dringend zur Toilette, völlig egal, ob die Blase wirklich voll ist.

Was kann helfen?

Natürlich wäre es am effizientesten, den Stress zu reduzieren. Doch daran hapert es oft. In vielen Fällen hat man es schlicht nicht in der Hand, sich den Belastungen zu entziehen, Darum sollten Sie unbedingt eine Entspannungstechnik praktizieren, um dem Körper Gelegenheit zur Erholung zu geben. Wie wäre es mit „Progressiver Muskelentspannung“? Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass Sie lernen, Ihre Blase bewusst zu entspannen.

Zusätzlich…

…sollten Sie viel trinken. Patienten mit einer Reizblase neigen dazu, die Flüssigkeitsaufnahme zu reduzieren. Sie hoffen auf weniger Harndrang. Auf Dauer gesehen erreicht man allerdings das Gegenteil. Da die Blase von einer Muskelschicht umgeben ist, schrumpft diese immer mehr, je weniger sie gefüllt wird. Der Zwang zur Toilette zu müssen verstärkt sich. Wichtig ist, Wasser oder Kräutertee zu trinken. Kaffee, schwarzer Tee oder gar Alkohol reizen die Blase noch mehr.

… hat sich Biofeedback als hilfreich erwiesen. Mit dieser Methode werden unwillkürliche Vorgänge im Körper sichtbar gemacht. Der Betroffene lernt, darauf Einfluss zu nehmen und sie in seinem Sinne zu verändern.

…auch Medikamente können eingesetzt werden. So genannte Anticholinergika und Spasmolytika werden vom Arzt verschrieben. Naturheilkundlich schreibt man dem Kürbissamen eine wohltuende Wirkung auf die Blase zu. Auch Hopfen und Wacholder gelten als hilfreich. Wer zudem noch mit latenten Infektionen zu kämpfen hat, nimmt für eine Weile Cranberries – die amerikanische Variante unserer Preiselbeere – zu sich.

Eine Reizblase sollte vom Arzt therapeutisch begleitet werden. Scheuen Sie sich nicht, mit einem Mediziner darüber zu sprechen. Ein vertrauensvolles Verhältnis ist enorm wichtig. Bedenken Sie bitte, dass dieser Artikel auf keinen Fall den Gang zum Arzt ersetzt.

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