Pausen: 5. Wie Sie sich in Pausen regenerieren und neu orientieren können

Der Artikel beleuchtet die Rolle von Ruhephasen, Pausen und Schlaf für die Förderung Ihrer Produktivität, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit. Zudem stellt er Wege dar, wie Sie es schaffen können, trotz eines harten Arbeitsalltags an Pausen zu denken und diese für sich zu nutzen.

Im letzten Teil meiner 5-teiligen Serie zum Thema Pausen kreativ nutzen gehe ich schließlich auf die verschiedenen Möglichkeiten ein, sich in Pausen zu regenerieren und wieder neu zu orientieren, um Stress abzubauen und nach einer Pause wieder produktiver, kreativer und entscheidungsfreudiger zu sein.

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Pausen als Regenerationsphase: Füllen Sie Ihre Energiespeicher auf!
In der Regenerationsphase gibt es vier Erholungsdimensionen in den drei Ausprägungen gedanklich, emotional und körperlich. So können Sie Pausen zu ganz unterschiedlichen Zwecken nutzen. Sie können:

  • Energie auftanken,
  • zur Ruhe kommen,
  • etwas Anregendes tun oder
  • etwas Sinnvolles tun.  

Die folgende Mindmap verdeutlicht einige Möglichkeiten, Pausen und somit Regenerationsphasen kreativ und sinnvoll zu nutzen:

Pausen_5

Dadurch wird deutlich, dass wir uns in Pausen von Stress oftmals gezielter regenerieren können als wir denken. Gerade Musik hören kann ungeheuer entspannend sein, da Hören unser erster entwickelter Sinn war.

So haben wir schon als Embryo den Puls der Mutter gehört und im Idealfall beruhigt erkannt, dass alles in Ordnung ist. Auch im Erwachsenenleben können uns Rhythmen auf eine Aufgabe einstellen, uns antreiben, uns mit anderen Menschen verbinden – denken Sie an Konzerte – oder eben, im Falle ruhiger, gleichmäßiger Rhythmen im Herztakt, uns beruhigen und regenerieren.

Viele Menschen verlassen sich darauf, sich im Urlaub oder am Wochenende zu erholen und bis dahin ‚durchzupowern‘. Dies ist nur bedingt sinnvoll, da die Gefahr besteht, anschließend im Urlaub oder am Ende eines Projektes in ein tiefes Loch zu fallen und schlimmstenfalls sogar depressiv werden.

Zum anderen ist erwiesen, dass wir uns neben den in Teil 1 der Serie darstellten ultradianen Rhythmen ebenso in einem bestimmten Schlaf-Wach-Rhythmus einpendeln, der auch am Wochenende nur schwer durchbrochen werden kann. Konkret bedeutet dies: Wenn wir am Wochenende morgens mehr als eine Stunde länger schlafen, bekommen wir eine Art Jetlag. Wir fühlen uns dann noch müder, als wenn wir aufstehen würden, nachdem wir wach wurden.  

Legen Sie täglich einige Minipausen ein
Zu den in den vorhergehenden Teilen der Serie propagierten 15-20-minütigen Erholungspausen gibt es Alternativen, sogenannte Minipausen:

Manchen hilft es, etwa 5 Minuten in sich gekehrt zu sein. Die Sicht kann dann verschwimmen. Wir sitzen vor unserem Bildschirm und driften weg. Oder wir schauen selbstvergessen aus dem Fenster.

Wenn Sie eine Arbeit haben, bei der Sie viel vom Gleichen tun, z.B. viel sitzen oder denken, sollten Sie als Ausgleich genau das Gegenstück tun, z.B. spazieren gehen oder sich mit einer Tätigkeit entspannen, bei der Sie nicht viel denken müssen (z. B. Joggen). Dies können Sie auch als Ersatz für eine ultradiane Heilreaktion nutzen.  

Pausen als Orientierungsphase: Nutzen Sie Pausen, um wieder frisch zu werden für neue Aufgaben und neue Herausforderungen
Was Rossi als Neuordnung auffasst, geschieht in jedem intuitiven Prozess durch die innere Auseinandersetzung mit einer Aufgabe. Sobald wir genügend Informationen aufgenommen haben, müssen diese intern verarbeitet werden. Insofern ist es oft sinnvoller, dies in aller Ruhe im Rahmen einer Alltagstrance oder einer kurzen Pause zuzulassen, anstatt von außen noch einmal Informationen hineinzugeben.  

Pausen in kreativen Berufen
Die Orientierungsphase können Sie gerade in kreativ-schöpferischen Tätigkeiten unterstützen, indem Sie sich gezielt auf eine regenerativ-kreative Pause vorbereiten. Machen Sie dazu Notizen zu Ihrer Aufgabe oder einer gezielten Fragestellung.

Sammeln Sie Ihr Wissen zu der Aufgabe, an der Sie momentan arbeiten – zum Beispiel als Mindmap, bevor Sie sich eine Pause gönnen. Ähnlich wie am Morgen können nach einer ultradianen Heilpause Ideen und kreative Lösungen auftauchen, die Sie in Ihrer Aufgabe weiterbringen.

Gerade Menschen in kreativen Berufen sollten deshalb besonders auf Ihre Pausen achten, um in Kontakt zu ihren kreativen Quellen zu bleiben.  

Pausen in sozialen Berufen
Doch auch Menschen in sozialen Berufen bzw. Menschen, die täglich Verhandlungen und Beratungen durchführen, sollten auf Ihre Pausen besonders achten:

Da wir in der Phase der Regeneration empfänglicher aber auch empfindsamer für andere sind, sollten wir darauf achten, fit zu sein, wenn wir mit anderen in Kontakt treten. Ansonsten besteht die Gefahr, gereizt auf andere zu reagieren. Wenn wir anderen hingegen in einer Phase deren mangelnder Fitness etwas zu unserer Gunsten abringen, kann dies im Nachhinein schnell zu Unzufriedenheit führen.

Nach einer Entspannungspause hat der Körper in aller Regel gar keine Lust mehr auf eine weitere Pause. Er möchte lieber weiterarbeiten und kreativ sein.

So wie ich hiermit meine Serie beschließe, schließt sich auch hier der Kreis damit, dass unser Körper aus einem ständigen Wechselspiel aus Informationsaufnahme und Verarbeitung, aus Stress und Regeneration sowie aus Arbeit und Pausen besteht.

Machen Sie sich Ihre ganz persönlichen Rhythmen bewusst, leben und handeln Sie danach, und Sie werden sehen, dass damit Ihre Kreativität und Produktivität, aber auch Ihre Zufriedenheit deutlich zunehmen wird.