Pausen: 1. Die Hintergründe des praktischen Nutzens von Pausen

Der Artikel beleuchtet die Rolle von Ruhephasen, Pausen und unserem Schlaf für die Förderung Ihrer Produktivität, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit.

Was viele Menschen seit Jahrhunderten in allen Kulturen lebten und heute von etwa 50% der Weltbevölkerung praktiziert wird, wurde inzwischen wissenschaftlich belegt. Chronobiologen, Psychologen und Psychotherapeuten entdeckten, dass alle Naturvorgänge biologischen Rhythmen unterschiedlicher Zeitlängen unterliegen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über das Phänomen der Pausen
Der Gründer der Hypnotherapie, Milton Erickson, entdeckte in seinen Sitzungen, dass Menschen alle 90 bis 120 Minuten für etwa 20 Minuten in eine Art Trance fallen. Während dieser Alltagstrance verliert der Mensch die Fähigkeit, weitere Informationen aufzunehmen.

E kehrt nach innen, um die vorhandenen Informationen zu verdauen. So wie im Schlaf Informationen verarbeitet und Entscheidungen getroffen werden, so verlangt unser Körper auch täglich alle paar Stunden eine Ruhepause zur Informationsverarbeitung. Eine Missachtung dieser Pausen führt langfristig zu einem chronischen Stress- und Überforderungszustand.

Der praktische Nutzen von Pausen
Wenn wir nun diese Erkenntnisse um unsere natürlichen Rhythmen weiterspinnen und auf einen Effekt für kreative und intuitive Prozesse beziehen, lässt sich folgendes festhalten:

  1. In unseren Arbeitsphasen sind wir besonders empfänglich für Informationen aus der Außenwelt. In dieser Phase sollten wir produktiv sein und mit der Außenwelt kommunizieren.
  2. In Pausen sind wir besonders empfindsam für innere Prozesse. Hier ist es angebracht, nach innen zu horchen. In dieser Zeit ist es leichter, Informationen zu verarbeiten und intuitive Schlüsse zu ziehen. Ähnlich wie im Schlaf verarbeiten wir all die Informationen, die wir zuvor sammelten, intuitiv. In der Hektik des Alltags haben wir dazu meist kaum eine Chance.

    Doch während einer Pause geht dies quasi von ganz alleine. Viele Menschen haben ohnehin in bestimmten Phasen des Tages oder an bestimmten Orten ihre besten Einfälle, kommen auf Lösungen oder treffen Entscheidungen, z. B. in der Badewanne (Aristoteles), beim Joggen, Radfahren oder beim Yoga.

    All diese Tätigkeiten haben eines gemeinsam: Nach der Beschäftigung mit einer Aufgabe wird dem Geist (oft auch dem Körper) ein Ruhepause gegönnt, um sich zu erholen. In dieser Ruhephase ruht der Körper jedoch nicht nur, sondern arbeitet unbewusst weiter, bis er die Lösung für ein Problem entdeckt.

  3. Nach der Pause sind Körper und Geist erfrischt und brennen darauf, sich wieder in die Arbeit zu stürzen bzw. die Erkenntnisse und Entscheidungen der Ruhephase umzusetzen.

Fazit: Ein richtiger Umgang mit Pausen macht Sie nicht langsamer, sondern im Gegenteil schneller und produktiver.