Panikattacken: Wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Panikattacken überfallen Menschen meist völlig unerwartet, tauchen wie aus dem Nichts auf und verschwinden meist ebenso plötzlich. Die Symptome sind Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel und Atemnot, häufig begleitet von dem Gefühl, die Kontrolle über sich zu verlieren oder gar sterben zu müssen. Darüber hinaus kann der Betroffene meist nicht definieren, wovor genau er Angst hat.

Für die meisten Betroffenen kommt die Panikattacke völlig überraschend wie aus dem Nichts und verschwindet meist nach maximal zehn Minuten wieder spurlos. Sie ist üblicherweise begleitet von der Befürchtung, an einer ernsten Krankheit zu leiden und bald oder auch sofort sterben zu müssen. Es entsteht dabei zusätzlich das Gefühl, dass kein Arzt das Leiden entdecken könne. Bei manchen Personen gesellt sich noch die Agoraphobie hinzu, das Meiden öffentlicher Plätze und Menschenmengen.

Panikattacken treten in unserer heutigen Gesellschaft relativ häufig auf, bis zu 22 Prozent der Menschen erleben diesen Angstzustand mindestens einmal in ihrem Leben. Die Wahrscheinlichkeit, eine echte Panikstörung mit regelmäßig auftretenden Symptomen zu entwickeln, beträgt bei Männern 2,2, bei Frauen 5,5 Prozent. Häufig liegt die Erkrankung, die meist um das 20. Lebensjahr ausbricht, in der Familie.

Gründe und Auslöser einer Panikattacke

Es wird vermutet, dass zur genetischen Vorbelastung bestimmte Lebensumstände zum Ausbruch der Erkrankung beitragen und eine Panikattacke auslösen können. Häufig tritt die Störung in einer beängstigenden Lebenssituation auf, etwa nach einer Scheidung, Kündigung oder einem Todesfall. Der Betroffene steht dabei unter einer Anspannung, die er selbst nicht wirklich wahrnimmt.

Grundsätzlich empfinden diese Menschen aufgrund erhöhter Sensibilität jede Veränderung ohnehin um ein Vielfaches schlimmer, als andere. Häufig reagieren sie bereits auf eine geringe Erhöhung des Stresslevels mit Herzrasen und Atemnot. Die Angst, die bei einer Panikattacke auftritt, potenziert sich im Lauf des akuten Zustands, sodass viele Betroffene das Gefühl haben, verrückt zu werden. Sie steigern sich immer weiter hinein und geraten so immer tiefer in das Chaos.

Darüber hinaus kann nach Abklingen der Symptome die Furcht vor einer neuen Panikattacke gleich wieder die nächste auslösen, sodass man sich in einem ewigen Kreislauf wiederfindet.

Wann ein Arzt konsultiert werden sollte

Sollte bei Ihnen einmalig ein beklemmender Angstzustand auftreten, müssen Sie nicht sofort zum Arzt gehen – eine einzige Panikattacke macht noch keine Krankheit. Tritt der Zustand jedoch häufiger auf, ist es ratsam, einen Allgemeinmediziner zu konsultieren. Dieser wird zuerst andere körperliche sowie psychische Erkrankungen ausschließen, bevor er eine Panikstörung diagnostiziert. Wird diese rechtzeitig erkannt, besteht eine gute Heilungschance. Häufig wird dafür eine Kombination von Psychotherapie und Medikamenten verordnet.

Treten mindestens vier der folgenden Symptome zugleich ohne akuten Grund und mehr als einmal auf, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Herzrasen
  • Atemnot bis zum Erstickungsgefühl
  • Zittern
  • gestörte Sinneswahrnehmungen
  • Hitzewallungen
  • Kälteschauer
  • Übelkeit bis zum Erbrechen
  • Angst vor Kontrollverlust oder Tod

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