Organisieren Sie den Stress

Betroffene verstehen unter Stress eine Überbelastung. Es sind Zustände oder Situationen, die den Einzelnen über den Kopf zu wachsen scheinen. Sollen hohe Erwartungen unter Termindruck erfüllt werden, ist es möglich, dass sich Versagensängste einstellen. Für unzählige Menschen ist es ein unrealistischer Traum, ab sofort stressfrei zu leben. Sich dies bewusst vorzunehmen, erzeugt gleich wieder Stress.

Prüfen Sie Ihre Belastungsgrenzen

Tägliche Belastungen sollten soweit wie möglich vorausberechnet werden, um sich auf den Umfang besser einzustellen. Der Ausspruch: „Gib mir die Geduld zu ertragen, was nicht zu ändern ist. Die Kraft zu ändern, was zu ändern ist und die Weisheit beides zu unterscheiden“ gilt auch für das Stressmanagement. Er ist eine gute Richtschnur, um über Anforderungen und Schwierigkeiten nachzudenken und Probleme differenziert zu betrachten.

Loten Sie Anforderungen aus

Im ersten Schritt sind die individuellen und fremden Arbeitsanforderungen näher zu beleuchten. Prüfen Sie den an Sie gestellten Leistungskatalog, ehe Sie sich immer mehr abverlangen und ins Hamsterrad begeben. Es ist angemessen zu fragen: „Wo bleibe ich? Was ist mit meiner Freizeit?“ Überlegen Sie, in welchem Ausmaß Sie sich von anderen unter Druck setzen lassen.

Wägen Sie ab. Welcher Stress ist „hausgemacht“?  Sind Sie Perfektionist? Müssen alle Ihre Resultate Meisterwerke sein? Häufig leistet man mehr, wenn man stärkere Unterstützung erhalten würde, statt ständiger Forderungen an sich zu stellen. Es ist wichtig dies zu kommunizieren.

Wie verhalten sich andere in ähnlicher Situation? Fällt es Ihnen schwer etwas zu delegieren? Müssen Sie wirklich alles heute schaffen? Lernen Sie bewusst „Nein“ zu sagen. Häufig ist Dingen auf diese Art ins Auge zu sehen mit kurzfristigen Unannehmlichkeiten verbunden, langfristig können Sie jedoch viel gewinnen. Ausnahmslos jeder hat einen Anspruch auf die Verwirklichung seiner eigenen Anliegen und Bedürfnisse.

Achten Sie auf Ihre Gedanken

Unterscheiden Sie zwischen konstruktiven und zerstörerischen Gedanken. Sich selbst abzuwerten hilft niemanden.

Nur das, was Sie von sich denken, zählt. Wer für eine Arbeit die Anerkennung durch andere benötigt, zahlt dafür einen hohen Preis. Sie geben auch unberechtigten Forderungen nach und bürden sich zusätzlich Arbeit auf, um quasi wie ein Süchtiger den Stoff „Anerkennung“ zu erhalten. Sie messen dem Urteil anderer übertriebene Bedeutung bei. Das soll nicht heißen, dass es häufig gut ist ein Feedback zu erhalten, um beispielsweise Blickrichtungen zu ändern oder etwas dazuzulernen.

Machen Sie sich nicht kleiner als Sie sind, denn Sie sind in der Lage sich selbst zu beurteilen. Sagen Sie sich: „Das habe ich gut gemacht!“ oder „Ich bin auf dem richtigen Weg“ oder „Fehler gehören zum Leben, um daraus etwas lernen“.

Fertigen Sie eine Vorrang-Liste

Wenn Sie häufiger das Gefühl haben, dass Sie den Überblick verlieren und Ihnen die Felle wegschwimmen, schalten Sie einen Gang zurück. Erstellen Sie eine Prioritätenliste in der Sie Zeitreserven einbauen. Niemand kann sich teilen, auch Sie nicht. Gehen Sie die Anforderungssituationen durch und überlegen Sie in Ruhe wie Sie handeln werden.

Planen Sie sich selbst ein

Überlegen Sie, wie Sie sich jeden Tag etwas Gutes tun können. Beispielsweise durch Erlernen und Anwenden von Entspannungsmethoden, Einsatz von Düften, Treffen von Freunden, schöner Musik, Bewegung und gesunder Ernährung. Bringen Sie andere Menschen zum Lachen und lachen Sie über sich selbst und ihre eigene Unvollkommenheit.

Stress schadet nicht, wenn es gelingt sich den Situationen anzupassen. Im Gegenteil fördert er den Ideenreichtum und die Kreativität. Seien Sie stolz auf das von Ihnen Geschaffene und genießen Sie die positiven Gefühle, wenn Sie Hindernisse überwunden haben.

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