Männer und Frauen haben unterschiedliche Strategien beim Stressabbau

Anlässlich einer Studie hat eine deutsche Universitätsklinik herausgefunden, dass männliche und weibliche Patienten ganz verschieden mit Stress umgehen. Der individuelle Stressabbau unterscheidet sich deutlich voneinander. Auch die Folgeerkrankungen zeigten unterschiedliche Ausprägungen. Als Resümee bleibt: Stress schadet Männern mehr als Frauen.

Bei der Untersuchung wurden ca. 300 Patienten befragt, die auf eine Herztransplantation warteten. So informierten sich Frauen vorher genau und stellten sich die Operation immer wieder in der Phantasie vor. Sie erkundigten sich nach Risiken und bereits erfolgreich verlaufenen Eingriffen. Dabei war ihnen neben den rein medizinischen Informationen besonders der seelische Zustand der ehemaligen Patienten wichtig. Sie beschäftigten sich mit ihrer eigenen Gefühlslage, mit ihren Ängsten und den Hoffnungen für die Zeit nach der Transplantation. 

Männer neigen eher dazu, den bevorstehenden Eingriff zu verdrängen. Sie beruhigten sich durch Ablenkung und fühlten sich wohler damit, möglichst nicht an das Ereignis zu denken. Wenn sie gezwungen waren, sich mit der Operation zu befassen, interessierte sie vor allem ihr körperlicher Zustand nach der Genesung.

Nun steht glücklicherweise nicht jeder von uns vor einer Herztransplantation. Dennoch zeigt diese Untersuchung bereits die grundlegend unterschiedlichen Vorgehensweisen mit Stress bei Mann und Frau.

Durch die Tendenz, Stress lieber "wegzudrücken", nehmen sich Männer die Chance ihn sinnvoll zu verarbeiten. Sie neigen mehr als Frauen zu Alkohol- oder Zigarettenmissbrauch. Diese zusätzliche Schädigung erhöht das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Männer sollten darum darauf achten, den Stress nicht in sich hineinzufressen. "Was ich nicht ernst nehme, gibt es nicht." ist definitiv die falsche Vorgehensweise. Zum sinnvollen Stressabbau gehören auch Gespräche und die Beschäftigung mit den Stressauslösern.