Konstruktive Kritik: So vermeiden Sie Stress und Ärger

Manchmal hilft es nichts. Man muss an jemandem Kritik üben, um gemeinsam eine Sache zum Ziel zu führen. Damit es hinterher nicht zu langwierigem Stress und Ärger kommt, sollte man unbedingt darauf achten konstruktiv zu kritisieren. Wie das geht, lesen Sie in diesem Artikel.

Fällt es Ihnen auch schwer, jemanden zu kritisieren? Dann kennen Sie sicher auch das Gefühl, den andern mit der Kritik zu verletzen. Am liebsten würden Sie gar nichts sagen, damit die freundschaftliche oder berufliche Beziehung nicht leidet.

Tacheles oder Eiertanz?

Es gibt Situationen, in denen man nicht drum herum kommt, Fehler anzusprechen, um ein Projekt erfolgreich weiterzuführen. Grundsätzlich mag es natürlich niemand, beanstandet zu werden. Das führt stets dazu, dass das Selbstwertgefühl angekratzt wird. Der Impuls, der daraus folgt, ist Abwehr. Bei unsensibler Kritik kann dies ganz schnell zu einer dauerhaften Störung im weiteren Miteinander führen. Der Stress in der Zukunft ist praktisch vorprogrammiert.

Wann ist Kritik konstruktiv?

Konstruktive Kritik geht sorgsamer mit dem Kritisierten um. Zugegeben, auch dieses Feedback belastet das Verhältnis. Die Chance später gemeinsam entspannt weiter zu arbeiten ist jedoch deutlich höher. Konstruktive Kritik dient der Sache, ohne dem andern Wertschätzung zu entziehen.

So werden Sie konstruktiv

  • Überlegen Sie sich vorher, ob Sie den geeigneten Zeitpunkt für die Kritik gewählt haben. Es sollte genug Zeit vorhanden sein, damit alles ausreichend geklärt werden kann.
  • Vermeiden Sie unbedingt die Anwesenheit anderer, dritter Personen.
  • Beginnen Sie stets mit einer wertschätzenden Aussage. Beispiel: "Sie geben sich sehr viel Mühe bei dieser Aufgabe." oder "In Ihrer Präsentation hatten Sie viele wichtige Punkte für das Projekt gut zusammengefasst" oder im Privaten "Man spürt, dass die Kinder es lieben mit dir etwas zu unternehmen."
  • Kritisieren Sie die Sache, niemals jedoch die Person. Wenn Sie Ihren Kritikpunkt vom entsprechenden Menschen trennen, hat dieser die Chance, das Gesicht zu wahren. Beispiel: "Ein weiterer Punkt fehlte meiner Meinung nach noch." oder "Es wäre schön, wenn du mehr Zeit mit den Kindern verbringen würdest."
  • Seien Sie konkret. Verlieren Sie sich nicht im Allgemeinen, sondern bringen Sie Ihre Kritik auf den Punkt.
  • Geht es wirklich einmal um Kritik an der Person, vermeiden Sie die Wörter "immer" und "nie" Beispiel: "Sie reden mit den Kunden immer zu laut" oder "Nie unternimmst du was mit den Kindern". Beide Wörter sind der Garant dafür, dass sich der Andere angegriffen fühlt.
  • Geben Sie dem Kritisierten die Möglichkeit, selbst etwas zu ändern. Eigene Ideen werden viel zuverlässiger umgesetzt, als von außen übergestülpte Lösungen.

Konstruktive Kritik zielt nach vorne. Sie unterscheidet sich vom Meckern und Nörgeln durch Höflichkeit, Sachlichkeit und Wertschätzung.