Kinder und Stress: Wie Sie erkennen, wann Ihr Kind Stress hat

Stress ist heutzutage ein fast schon normaler Teil im Leben unserer Kinder. Er beginnt meist recht früh, häufig bereits im Vorschulalter. Durch die Lebens- und Arbeitsumstände unserer Zeit haben auch kleine Kinder ausgefüllte Tage, sei es durch Ganztagsbetreuung im Kindergarten oder durch Hobbys am Nachmittag.

Selbst wenn wir als Erwachsene dazu neigen, kindlichen Stress nicht so wichtig zu nehmen, sollten wir uns immer wieder klarmachen, dass er für Kinder enorm belastend ist. Ärger mit Spielkameraden verursacht bei Kindern ebensolchen Stress, wie der von Erwachsenen mit Kollegen. Da Kindern noch sinnvolle Bewältigungsstrategien fehlen, erleben sie Stress oftmals stärker, als es Erwachsenen bewusst ist.

Eltern sollten frühzeitig damit beginnen, Kindern Mittel an die Hand zu geben, Stress erfolgreich zu bewältigen. Das stärkt nicht nur in der Kindheit, sondern wirkt positiv bis ins spätere Erwachsenenalter.
 

Was können Sie bei Stress Ihrer Kinder tun?
Beobachten Sie, wie Ihr Kind auf Stress reagiert. Kinder sind unterschiedlich. Das mag sich wie eine Binsenweisheit anhören, bildet aber den Ausgangspunkt für Ihre gezielte Hilfe. Es gibt Kinder, die – so scheint es – mit einer lockeren, entspannten Persönlichkeit ausgestattet sind. Sie nehmen das Leben von der leichten Seite, gehen offen auf andere Kinder zu und stehen neuen Umständen aufgeschlossen gegenüber.

Diese Kinder sind beim Klettern und Spielen immer die ersten und vertrauen auf ihre eigenen Kräfte. Andere Kinder reagieren eher ängstlich. Sie sind umsichtiger, auch vorsichtiger. Sie beobachten eine ungewohnte Sache erst einmal, um sich ihr eigenes Bild zu machen. Sie sind schüchtern und lassen sich möglicherweise mehr gefallen, als andere.

Kinder können, vor allem wenn sie noch klein sind, ihren Stress kaum als solchen benennen. Bauchweh oder Kopfschmerzen bei bestimmten Anlässen sind ein Hinweis auf stressbehaftete Situationen.

Stress ernst nehmen
Durch Ihre Beobachtung erkennen Sie, wann Ihr Kind typischerweise mit Stress reagiert. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, wenn es nicht von selbst auf Sie zukommt. Bedrängen Sie es jedoch nicht und setzen Sie es auch nicht unter Druck. Das Zubettbringen oder eine Autofahrt sind ideale Gelegenheiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Vermeiden Sie Fragen wie "Was ist los mit dir?" Versuchen Sie es mit "Wie war dein Schultag?" oder "Wie läuft es mit deinen Freunden?"

Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes ernst. Selbst wenn für Sie der Stress nicht allzu gravierend erscheint: Ihr Kind erlebt ihn belastend.  Darum sollten Sie Kritik unbedingt vermeiden. Es ist wichtig, dass Ihr Kind darauf vertrauen kann, akzeptiert zu werden. Nur so haben Sie eine Chance, den Stress Ihres Kindes zu erkennen, um ihm zu helfen.