Diplomatisch auf Kinderlärm reagieren

Kinder müssen sich in der Schule diszipliniert verhalten. Ihrem Naturell können sie keinen freien Lauf lassen. Das verursacht bei ihnen Anspannungen und zehrt Energie. Wenn die Kinder nach Hause kommen, dann müssen die meisten erst einmal die angestaute "Luft rauslassen", was oft in einer wilden Toberei mit viel Lärm endet. Wie können Sie auf Kinderlärm diplomatisch reagieren?

Das sieht dann so aus, dass der Junge von nebenan schon im Hausflur zu hören ist. Wenn er in der elterlichen Wohnung angekommen ist, dann geht es erst richtig los. Denn es ist jetzt sein „Kampfplatz“. Diese „Lärmbelästigung“ stört Schichtarbeiter und ältere Nachbarn im Haus. Diese Situation kann dazu beitragen, dass sich im Haus Feindseligkeit zwischen den Mietern entwickelt.

Wer unter dem Lärm der Schulkinder leidet, der sollte sehr diplomatisch vorgehen. Denn gegen Kinderlärm kann der Nachbar rechtlich gesehen nichts machen. Im Jahr 2011 wurde das Bundes-Immissionsschutzgesetz so abgeändert, dass Kinderlärm nicht mehr als schädliche Umwelteinwirkung gilt. Das Gesetz erlaubt den Kindern sich kindgerecht zu verhalten.

Sprechen Sie mit den Eltern

Wer als „Geschädigter“ dem Abhilfe schaffen möchte, der sollte das sachliche Gespräch mit den Eltern des Kindes suchen. Das Gespräch sollte in einem ruhigen Moment stattfinden und einen konstruktiven Inhalt haben, der für alle Beteiligten Vorteile bringt.

Wer auf den Lärm wartet, weil es zu einer bestimmten Zeit immer passiert, der versetzt sich innerlich unter „Hochspannung“ und nimmt den Lärm verstärkt wahr, weil es ihn total stört. Immer wenn uns Menschen etwas stört, richten wir unsere Aufmerksamkeit darauf und damit wirkt das Störende doppelt oder dreifach so stark.

Bleiben Sie gelassen

Eine gelassene innere Haltung einzunehmen mit einer Portion Verständnis für Kinder ist am besten. Meist haben die Nachbarn vergessen, dass auch sie einmal Kinder gewesen sind. Diese sagen oftmals: „Wir waren auch mal Kinder, aber so etwas gab es bei uns nicht. Unser Vater hätte uns vermöbelt. Aber heute sind doch alle Kinder undiszipliniert und rücksichtslos.“ Dabei vergessen diese Menschen, dass auch sie früher Lärm gemacht haben und wahrscheinlich oft von Erziehern bestraft wurden.

Ältere Menschen, die wissen, wann gewöhnlich der Lärm beginnt, könnten zu dieser Zeit einen Spaziergang machen oder zur Kaufhalle gehen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, zu dieser Zeit aus der Wohnung zu gehen, um etwas zu erledigen. Das kann auch ein Besuch bei Freunden oder Verwandten sein.

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