Der richtige Umgang mit Stress!

Kennen Sie die folgende Situation? Sie sitzen morgens im Auto, denken an nichts schlimmes, und fahren auf eine Kreuzung zu. Dann sind Sie sind auf der Hauptstrasse und plötzlich wird Ihnen die Vorfahrt genommen. Sie bremsen, reagieren rechtzeitig und nichts passiert. Doch wie reagieren Sie weiter und was ist der richtige Umgang mit Stress wie diesem?

Der richtige Umgang mit Stress – Szenario I:

Sie erschrecken fürchterlich, ihr Blutdruck steigt, der Puls rast und Adrenalin überschwemmt Ihren Körper. Völlig aufgelöst schimpfen Sie über den unvorsichtigen Autofahrer. Am liebsten würden Sie ihm hinterher fahren und ihm ordentlich die Meinung sagen. Ihr Ärger begleitet Sie den Rest der Autofahrt und Sie werden selber etwas unvorsichtig. Im Büro verfolgt Sie der morgendliche Schreck weiter und Sie sind den Rest des Tages übermäßig gereizt.

Der richtige Umgang mit Stress – Szenario II:

Sie erschrecken fürchterlich, ihr Blutdruck steigt, der Puls rast und Adrenalin überschwemmt Ihren Körper. Völlig aufgelöst schimpfen Sie im ersten Moment über den unvorsichtigen Autofahrer, dann nehmen Sie sich etwas zurück, fahren kurz an die Seite, atmen tief durch: „Er hat mich einfach nicht gesehen, es ist Gott sei Dank nichts passiert, das hätte schief gehen können“, denken Sie und fahren mit normalem Puls weiter. Der Tag läuft wie geplant, vielleicht etwas stressig, aber Sie können gut damit umgehen. Der morgendliche Schock belastet Sie nicht.

Solch eine Situation ist in der Tat eine sehr stressige Situation und es verlangt einem eine große Portion Vernunft ab. Aber es lohnt sich! Schauen Sie, wenn Sie im Umgang mit Stress wie in Szenario I handeln, vermiesen Sie sich den ganzen Tag für eine Situation, an der Sie zwar ungewollt beteiligt waren, aber schlussendlich nichts ändern können.

Das Prinzip der Bewertung für den richtigen Umgang mit Stress

Das Prinzip der Bewertung einer stressigen Situation entscheidet darüber, wie der weitere Verlauf der Situation ist. Das gilt für alle Situationen, nicht nur wie in dem Beispiel. Es geht in diesen Fällen nicht darum, sich alles schön zu reden, sondern die Kunst zu erlernen, die Situation mit etwas Abstand zu betrachten und auch die andere Seite zu sehen.

In unserem Beispiel hat der Fahrer Sie vielleicht nicht gesehen oder war selber durch einen anderen Umstand abgelenkt. Sicherlich sollen das keine Ausreden für den Verursacher sein, dennoch hilft es, sich kurz in die Lage des anderen zu versetzten und ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum er so reagiert haben kann. Irgendwann sind Sie es vielleicht, der mal unvorsichtig ist, weil er abgelenkt wird.

Und hier ein paar Tipps:

  1. schauen Sie 4 Wochen genau hin, wie Sie mit stressigen Situationen umgehen
  2. notieren Sie Ihre Art und Weise der Bewertung, erkennen Sie vielleicht ein Muster?
  3. machen Sie in stressigen Situationen gezielt ein paar tiefe ruhige Atemzüge – Ihr Puls reagiert sehr schnell darauf und senkt sich wieder ab
  4. trinken sie nach Möglichkeit ein Glas Wasser – das beruhigt, weil ihr Körper wieder auf „Normal“ umschaltet

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