Dem Stress ein Schnippchen schlagen-Fühlen Sie sich wohl in Ihrer Haut

Ein gesundes Gefühl von Selbstsicherheit hilft dabei, Stress oftmals gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wenn man das Gefühl hat, Situationen nicht gewachsen zu sein, dann ist schnell überfordert und Stress stellt sich ein. Wer jedoch von sich überzeugt ist, hat es um ein Vielfaches leichter, wenn es darum geht schwierige Situationen zu bewältigen.

Ein unterentwickeltes Selbstwertgefühl kann sich sprichwörtlich auf jeden Lebensbereich negativ auswirken. Das beinhaltet Ihre Beziehung, Ihre Arbeit und vor allem Ihre Gesundheit.

Wenn Sie das Defizit erst einmal erkannt haben, können Sie Schritte unternehmen, die Ihr Selbstwertgefühl verbessern und zu einem stressfreierem Leben führen. Spannen Sie die Kräfte Ihrer eigenen Gedanken und Ihres Glaubens vor Ihren Wagen, um Ihre Meinung über sich zu ändern!

Schritt 1 –Identifizieren Sie Stressauslösende und Sorgenbereitende Umstände und Situationen

Versuchen Sie herauszufinden, welche Umstände zu einer Verminderung Ihres Selbstwertgefühls führen. Mögliche Auslöser könnten sein:

  • eine Geschäftspräsentation
  • eine private oder berufliche Krise
  • eine schwierige Situation innerhalb Ihrer privaten Beziehung, mit einem Kollegen oder einem nahe stehenden Menschen
  • ein Veränderung Ihrer Lebensumstände wie zum Beispiel der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Auszug von Tochter oder der Sohn

Schritt 2 – Werden Sie sich Ihrer Gedanken bewusst

Wenn Sie die Situationen erst einmal erkannt haben, die Ihr Selbstwertgefühl verringern, dann konzentrieren Sie sich auf die Gedanken, die während einer solchen Phase in Ihrem Kopf entstehen. Das beinhaltet auch Selbstgespräche – das, was Sie zu sich selbst sagen – und wie Sie diese bestimmte Situation interpretieren. Ihre Gedankengänge können dabei positiv, negativ oder neutral sein. Sie können rational sein, auf Fakten und Gründen beruhen oder aber irrational und auf falschen Vorstellungen basieren.

Schritt 3 – Verdammen Sie alle negativen und spekulativen Gedanken

Ihre ursprünglichen Gedanken zu einer Situation sind unter Umständen nicht objektiv, von daher überprüfen Sie, ob Sie wirklich richtig liegen. Fragen Sie sich dabei, ob sich Ihre Meinung aufgrund von Fakten oder Logik gebildet hat oder ob vielleicht andere Gründe in Frage kommen.

Dies ist nicht einfach, denn über die Zeit entwickeln sich bestimmte Gedankenmuster, aus denen wir nur schwer wieder herausfinden. Egal, wie falsch unser Gedankengang sein mag, für uns ist er normal und richtig, obwohl lediglich subjektiv und spekulativ. Nachfolgend einige Beispiele für erlernte Gedankenmuster:

Das Alles-oder-Nichts Gedankenmuster. Auch Schwarz/Weiß-Denken genannt. Sie betrachten die Dinge als entweder ausschließlich gut oder ausschließlich schlecht. Zum Beispiel sagen Sie sich "Wenn ich diese Aufgabe nicht schaffe, dann bin ich eine totale Niete."

Mentale Filter. Sie sehen alles nur negativ und schwelgen darin und verzerren dadurch die eigentliche Situation oder das Bild einer Person. Zum Beispiel sagen Sie "Ich habe bei diesem Bericht einen Fehler gemacht und jetzt denkt jeder, dass ich für diese Art von Arbeit nicht geeignet bin."

Positives in Negatives umwandeln. Wenn Sie etwas erreicht haben, eine gute Leistung vollbracht haben oder eine gute Erfahrung gemacht haben, dann meinen Sie, dass dies alles nicht relevant ist oder zählt. Zum Beispiel sagen Sie sich "Das ist mir nur gelungen, weil es so einfach war."

Zu negativen Ergebnissen kommen. Wenn Sie eine Situation analysieren, dann kommen Sie schnell zu einem negativen Ergebnis, ohne jedoch Beweise dafür zu haben. Zum Beispiel sagen Sie "Mein Freund hat auf meine E-Mail nicht geantwortet, weil ich ihn wahrscheinlich verärgert habe."

Gefühle mit Fakten verwechseln. Manchmal verwechseln wir einfach Gefühle mit den tatsächlichen Begebenheiten. Zum Beispiel sagen Sie "Ich fühle mich wie ein Versager, also bin ich ein Versager."

Sich selbst unterschätzen. Seine eigene Person zu entwerten, sich selbst zu erniedrigen oder selbstentwertenden Humor anwenden, all dies resultiert aus einer Überreaktion auf eine Situation, zum Beispiel, wenn man einen Fehler gemacht hat. Sie sagen sich "Ich verdiene es nicht besser."

Schritt 4 – Rejustieren Sie Ihre Gedanken

Problem erkannt – Problem gebannt! Wenn Sie Ihre Muster erst einmal erkannt haben, dann können Sie sich aktiv daran machen, diese durch "korrekte" zu ersetzen. Nachfolgend ein paar Strategien:

Verwenden Sie erwartungs- und hoffnungsvolle Aussagen. Behandeln Sie sich selbst respektvoll und ermutigen Sie sich. Pessimismus kann eine sich selbst erfüllende Prophezeiung werden. Wenn Sie zum Beispiel der Ansicht sind, dass Ihre Präsentation schlecht verlaufen wird, dann kann es durchaus passieren, dass Sie anfangen zu stottern. Sagen Sie sich statt dessen "Auch wenn es hart wird, ich bin in der Lage die Situation zu meistern."

Vergeben Sie sich. Jeder macht Fehler – und Fehler sollten Sie nicht persönlich nehmen. Wenn wir keine Fehler machen, dann lernen wir nicht und entwickeln uns auch nicht weiter.

Fehler sind zeitlich isolierte Momente. Sagen Sie sich "Ich habe einen Fehler gemacht, aber das macht mich nicht zu einer schlechten Person."

Vermeiden Sie Worte wie "sollte" oder "müsste". Wenn Ihre Gedanken mit diesen Worten erfüllt sein sollten, dann erlegen Sie sich –und anderen- mehr auf als Sie tatsächlich müssen. Eliminieren Sie diese beiden Worte aus Ihren Gedankengängen und gehen Sie zu einer realistischen Erwartungshaltung über.

Fokussieren Sie sich auf das Positive. Denken Sie an die guten Dinge im Leben. Erinnern Sie sich an Situationen, die vor Kurzen gut verlaufen sind. Und erinnern Sie sich an Ihre Fähigkeiten, mit denen Sie schwierige Situationen gemeistert haben.

Ersetzen Sie Gedanken, die Sie aufregen. Reagieren Sie nicht negativ auf negative Gedanken. Nehmen Sie diese negativen Gedanken als mahnendes Beispiel und gehen Sie aktiv daran, deren positive Seite zu sehen, um eine gesundes positives Gedankenmuster zu kreieren. Fragen Sie sich "Was könnte ich denken und tun, um dies weniger stressig zu gestalten."

Ermutigen Sie sich. Belohnen Sie sich, wenn Sie einen Schritt in die positive Richtung erfolgreich abgeschlossen haben. Sagen Sie sich zum Beispiel "Meine Präsentation war vielleicht nicht perfekt, aber meine Kollegen haben Fragen gestellt und Themen aufgegriffen und diskutiert und das bedeutet, dass ich mein Ziel erreicht habe."

Nicht ganz einfache Schritte, doch es wird Ihnen von Mal zu Mal leichter fallen. Die Spirale wird schnell zu einer positiven, sobald sich die ersten Erfolgserlebnisse einstellen und es wird Ihnen immer leichter fallen, o.a. Schritte zu praktizieren. Good luck!