Sorgen ohne mich – Wie Sie sich von Sorgen befreien

Sorgen können den schönsten Tag verderben. Sie binden Kräfte und schaden der Gesundheit. Also weg mit den Sorgen! Aber wie? Ein kleines Vier-Schritte-Programm wird es Ihnen leichter machen, sich selbst von der drückenden Sorgenlast zu befreien.

Gewöhnlich sind Sorgen ein Produkt Ihrer bewussten und unbewussten Vorstellungen. Genau an dieser Erkenntnis sollte Ihre Strategie zur Bewältigung des Problems ansetzen. Erste wichtige Maßnahme: Verdrängen Sie nicht die Sorgen, sondern nehmen Sie diese bewusst an. Schreiben Sie auf, was Sie bedrückt; machen Sie ein "Sorgenprotokoll". 

Nehmen wir einmal an, Ihr Kind macht eine zweiwöchige Klassenfahrt. Was kann da nicht alles passieren? In Ihren Vorstellungen können Sie sich die schlimmsten Unfälle ausmalen. Zwar ist die realistische Wahrscheinlichkeit, dass es zum Schlimmsten kommt, in aller Regel sehr gering. Aber Sie werden sich vermutlich zwei Wochen lang mit Sorgen herumplagen. 

Versuchen Sie daher, Ihre Vorstellungskraft zu kanalisieren. Nehmen Sie die Sorgen an, schreiben Sie alles auf einen Zettel. Zum Beispiel: "Ich mach‘ mir Sorgen, dass meinem Kind in den Ferien etwas zustoßen könnte". Im zweiten Schritt sollten Sie sich ausreichend Zeit für Ihre Sorge nehmen. Legen Sie einen persönlichen "Sorgentermin" fest, an dem Sie sich erneut konkret mit der Sorge um Ihr Kind befassen wollen – beispielsweise eine Viertelstunde lang am folgenden Abend. Vermutlich wird sich zwischenzeitlich Ihre Sorge immer wieder melden. Aber Sie sagen sich einfach: "Darum werde ich mich morgen Abend ausführlich kümmern." Allein die "feste Verabredung" mit Ihrer Sorge mildert diese gewöhnlich – oft ist sie sogar vor dem "Sorgentermin" genau so unvermittelt verschwunden, wie sie aus dem Nichts aufgetaucht war.

Falls das nicht der Fall ist, sollten Sie die Sorge beim "Sorgentermin" am nächsten Abend methodisch bearbeiten: Bringen Sie das Problem auf den Punkt. Was könnte alles meinem Kind zustoßen? Zum Beispiel: Ein Verkehrsunfall. Schreiben Sie auf, was bei einem Verkehrsunfall passieren könnte und was Sie dann unternehmen würden. Zum Beispiel: "Ich würde sofort dort hinfliegen". Notieren Sie alles, was Sie meinen, unternehmen zu müssen.

Sie haben nun dank Ihrer Vorstellungskraft umfassende Vorsorge geleistet für den Fall "X". Nach einer Viertelstunde beenden Sie den "Sorgentermin" in vollem Vertrauen darauf, dass Sie mit Hilfe Ihres Unterbewusstseins eine Lösung finden werden, wie Sie die Sorge wieder loswerden können. Sie setzten dabei auf das bekannte "Prinzip der offenen Gestalt". Das bedeutet, dass bei unerledigten Aufgaben (eine Gestalt ist offen) sich Ihr Unterbewusstsein weiter damit beschäftigt und bemüht ist, diese Sache zu erledigen bzw. "die Gestalt zu schließen". Wichtig ist jedoch, dass Sie das Unterbewusstsein zuvor in eine positive Richtung lenken.

Dies haben Sie dadurch erreicht, dass Sie beim "Sorgentermin" den unbewussten Prozess des sich Steigerns in immer größere Katastrophenszenarien umgelenkt haben auf das Ziel, eine Lösung zu finden. Das Aufschreiben der Sorge und die Eingrenzung der diffusen Befürchtungen auf ein präzises Problem haben in Ihrem Denken die Richtung verändert. Ihr Unterbewusstsein wird nunmehr in einer positiven Richtung mit Lösung des Problems beschäftigt sein. Sie können darauf vertrauen, dass es eine Lösung finden wird – vermutlich ebenso unverhofft aus dem Nichts, wie die Sorge in Ihren Gedanken aufgetaucht war.