So loben Sie richtig

Haben Sie das Gefühl, dass Sie zu viel Lob bekommen, von Ihrem Chef, von Ihrer Familie und von Ihren Freunden? Wahrscheinlich nicht. Wann sind Sie bei der Arbeit zuletzt gelobt worden? Wer mit Lob geizt, missachtet die Persönlichkeit des Menschen, der ihn verdient hat. Wie aber geht das - jemanden loben?

Warum wird so wenig gelobt? Vielleicht deshalb, weil Kritik einfacher ist. Wer nur noch Missstände anspricht, kann keinen Menschen auf Dauer motivieren. Lob dagegen erfordert Aufmerksamkeit, Höflichkeit und auch ein bisschen Mühe. Oder haben Sie schon einmal Ihre "Konkurrenz" gelobt? Bei manchen Dingen fällt es einem manchmal schwer zu loben.

Warum brauchen wir Menschen Lob?

Für Babys ist Lob lebenswichtig für deren Entwicklung. Ebenso für Kinder. Für Erwachsene ist Lob ein Selbstbewusstseinskick. Die Forscher sind der Auffassung, dass wir ohne Lob kein Selbstvertrauen auf Dauer entwickeln können. Nachgewiesen ist, dass der Mangel an Anerkennung die Ursachen für Depressionen, Sucht und Gewalt sein kann.

Was geschieht in unserem Gehirn, wenn wir ein Lob erhalten?

Lob löst Anerkennung und gute Stimmung in uns aus und unser Gehirn schüttet Dopamin aus, einen Neurotransmitter. Dieser wird produziert bei Vorfreude, Genuss, Euphorie, Neugierde und Gedanken an etwas Schönes. Natürlich auch bei Lob. Das ist der Grund, warum wir uns körperlich und geistig so gut fühlen, wenn wir Lob und Anerkennung erhalten.

Lob sollte in der richtigen "Dosierung" eingesetzt werden. Wer Lob "verstreut" wie der Sämann den Samen, entmachtet das Lob, es wird alltäglich, zur Gewohnheit und verfehlt damit die Wirkung. Lob nur dort, wo es angebracht ist.

Wie oben Sie richtig?

Das Lob sollte dort erfolgen, wo die Person eine für die Person hervorragende Leistung erbracht hat. Das kann ein konkretes Ergebnis oder eine Bemühung sein, die viel Anstrengung gekostet hat. Bemühungen müssen keine hervorragenden Ergebnisse bringen. Bemühungen sind Anstrengungen, die nicht immer zum gewünschten wirtschaftlichen Erfolg führen. Hinter Bemühungen steckt Arbeit, mitunter viel Arbeit.

Wenn Sie ein gutes Essen bei Freunden bekommen, dass Ihnen schmeckt, dann sagen Sie nicht : "wirklich gutes Essen", sondern: "Das Essen ist richtig lecker, mein Gaumen freut sich, hier hast Du Deine ganze Kochkunst bewiesen, meinen Respekt". Das Lob sollte sofort ausgesprochen werden, nicht erst nach einer Woche.

Oder der Chef zu seinem Verkäufer: "Beachtlich, wie Sie den Kunden die Vorteile des Gerätes aufgezeigt haben. Nun, ich dachte, dass der Kunde ihr Angebot annimmt. Aber es ist nicht zum Kaufabschluss gekommen. Ehrlich, ich habe Ihnen den Erfolg gegönnt. Sie waren wirklich klasse!"

Ein Lob sollte vom Aussprechenden immer emotional sein und Dankbarkeit ausdrücken.