Strategien gegen Aufschieberitis (Teil 2)

Prokrastination, besser bekannt als chronische Aufschieberitis, ist sicherlich vielen ein Begriff. Dabei bedeutet das Aufschieben von Aufgaben meistens nur negative Konsequenzen. Nur selten erledigen sich die Dinge von selbst bzw. lösen sich in Wohlgefallen auf. Dennoch ist keiner gegen Aufschieberitis gefeit. Nur zu gern finden wir einen Grund, der es uns erlaubt, die Arbeit noch einmal um einen Tag aufzuschieben. Aber es gibt einige wirkungsvolle Strategien, die helfen, der Aufschieberitis Herr zu werden.

Werden Sie sich über die Folgen klar
Manchmal kann es sehr heilsam sein, sich über die Folgen klar zu werden, die Aufschieberitis mit sich bringen kann. Stellen Sie sich die einfache Frage: Was würde passieren, wenn Sie diese Aufgabe nicht termingerecht erledigen? Wenn Sie eine wichtige Präsentation für die nächste Vorstandssitzung erstellen müssen, können Sie sich die Folgen bei nicht rechtzeitiger Erledigung leicht ausmalen.

Es kann sehr leicht sein, dass Sie dadurch regelrecht aufgeschreckt werden. Oft kann aber auch die umgekehrte Frage motivieren: Was würde passieren, wenn Sie diese Aufgabe schon vor dem Termin erledigt hätten? Im Beispiel der Präsentation könnte das durchaus Lob und Anerkennung bedeuten, vielleicht sogar einen kleinen Karrieresprung bewirken. Schließlich haben Sie ja dann auch die notwendige Zeit, die Präsentation zu überarbeiten, um kleinere Schwächen zu beheben. Diese Zeit haben Sie nicht, wenn Sie immer auf den letzten Drücker arbeiten.

Wenden Sie bei Aufschieberitis die Salami-Taktik an
Häufig schieben wir die Aufgabe nur deswegen vor uns her, weil uns die Aufgabe einfach zu unübersichtlich und zu komplex erscheint. Dadurch trauen wir uns an die Aufgabe erst gar nicht heran. Zerlegen Sie deshalb große, schwer überschaubare und komplizierte Aufgaben in kleinere, überschaubarere Schritte.

Jeder Schritt, den Sie erreichen, motiviert Sie dabei für den nächsten Schritt. Auf diese Weise wird es möglich, über viele kleine Zwischenergebnisse zum Ziel zu kommen. Wie sagt ein bekanntes Sprichwort: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

Beachten Sie das Gesetz von Parkinson
Cyril Northcote Parkinson hat sehr humorvoll gezeigt, dass sich Arbeit genau in dem Maß ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Mit anderen Worten: Je mehr Zeit wir für eine Aufgabe haben, desto länger brauchen wir dafür. Als Beispiel wird oft die Rentnerin angeführt, die einen halben Tag braucht, um ihrem Enkel einen Geburtstagsgruß zu senden.

Sie geht zunächst in ein Geschäft für Glückwunschkarten, verbringt dort längere Zeit mit der Auswahl, denkt dann daheim mehrere Stunden über geeignete Formulierungen nach, um dann zum Postamt zu gehen, wo sie schließlich nach intensiver Beratung zu den erhältlichen Sondermarken die Karte aufgibt. Im Gegenzug hierzu erledigt ein Manager die gleiche Aufgabe in wenigen Minuten.

Wer von uns kennt das nicht? Dadurch schieben wir die Aufgabe nur unnötig vor uns her. Oft über Tage. Schließlich hat man ja genug Zeit. Gebieten Sie deshalb dieser Form der Aufschieberitis Einhalt. Begrenzen Sie die Zeit, die Sie für eine Aufgabe zur Verfügung haben. Dies hindert Sie daran, eher an Nebensächlichkeiten als an der eigentlichen Aufgabe zu arbeiten.