Starke Emotionen erhöhen den Lernerfolg und helfen bei Lernblockaden
Die Informationsaufnahme sollte mit intensiven Emotionen einhergehen. Je mehr Emotionen beim Lernen im Spiel sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Informationen in unser Langzeitgedächtnis vordringen können.
Dies erklärt beispielsweise, weshalb wir uns häufig sehr detailliert an den ersten Schultag, den ersten Kuss oder auch an sehr einschneidende negative Erlebnisse wie Tod eines nahen Angehörigen oder Scheidung etc. erinnern können. In solchen Situationen waren wir emotional sehr aufgewühlt. Umgekehrt vergessen wir Dinge, die für uns emotional unbedeutend sind, relativ schnell.
Lernblockaden und Langzeitgedächtnis
Angenommen, Sie müssen einen Ihrer Kunden wegen eines kleineren Problems anrufen. Wenn Sie die Nummer von einem Ihrer Kollegen erfragen, behalten Sie diese in aller Regel nur sehr kurz. Nach spätestens 1 bis 2 Tagen haben Sie sie wieder vergessen. Schließlich ist Ihnen diese Telefonnummer eigentlich gleichgültig und Sie benötigen Sie nur ein einziges Mal.
Handelt es sich dagegen um eine für Sie sehr wichtige Telefonnummer, mit der Sie starke Emotionen verbinden, z. B. die Telefonnummer eines wichtigen Freundes, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie diese Nummer auch beim erstmaligen Hören für längere Zeit im Gedächtnis behalten.
Alles, was bedeutend für uns ist, wird in das Langzeitgedächtnis überführt. Wenn es die emotionale Bedeutung behält, wird es dort sogar meist lebenslang aufgehoben.
Mit Emotionen überwinden Sie Lernblockaden
Versuchen Sie deshalb, Ihre Lerninhalte mit starken Emotionen zu verbinden. Versetzen Sie sich beispielsweise bei geschichtlichen Ereignissen nach Möglichkeit in die damalige Situation, spielen Sie in Gedanken die Handlungen durch, versuchen Sie Gefühle der Beteiligten nachzuvollziehen. Je besser Sie den Lernstoff mit intensiven Gefühlen verbinden, desto höher ist die Behaltensquote.